Die Aussichten für BP bleiben gut. Die Gewinne sprudeln beim Energieriesen - und ein Ende der Phase hoher Ölpreise ist nicht in Sicht. So hatten Brent, WTI & Co am Freitag an ihre Vortagsgewinne angeknüpft. Denn das Ölkartell Opec+ will trotz des hohen Preisniveaus und der Sanktionen gegen Russland seine Rohölförderung wohl nur moderat anheben.
Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg von Delegierten. Man verwies auf die harte Corona-Politik der Chinesen, die das Weltwirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Rohöl dämpfe.
Bereits am Donnerstag hatten die Ölpreise nach einem Pressebericht zugelegt. Demnach hat Deutschland seinen Widerstand gegen ein Verbot für Rohölimporte aus Russland aufgegeben. Deutschland sei nun bereit, kein russisches Öl mehr zu kaufen und mache damit den Weg für ein EU-Importverbot frei, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Regierungsvertreter. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte ein Ölembargo gegen Russland in dieser Woche bereits als "handhabbar" bezeichnet.
"Ein Ölembargo der EU gegen Russland rückt näher", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank die jüngste Entwicklung. Seiner Einschätzung nach komme der deutsche Sinneswandel nicht überraschend, nachdem Wirtschaftsminister Habeck zuvor mitgeteilt hatte, dass Deutschland nur noch zwölf Prozent seiner Ölimporte aus Russland beziehe.
BP scheffelt Tag für Tag üppige Gewinne - und ein Ende ist aktuell nicht absehbar. Das Unternehmen investiert auch clever in Zukunftsbereiche wie Erneuerbare Energien oder E-Mobilität, um auch in diesen Branchen in den kommenden Jahren zu den Big Playern zu gehören. Vor diesem Hintergrund erscheint die aktuelle Bewertung mit einem KGV von lediglich 5, einem KBV von 1,1 und einer Dividendenrendite von fünf Prozent deutlich zu niedrig. Die Aktie bleibt ein klarer Kauf (Stoppkurs: 3,40 Euro).
Mit Material von dpa-AFX