Zum Auftakt in die neue Handelswoche geht es mit der Aktie von BP erneut stark bergab. So verbilligen sich die Anteilscheine des britischen Energieriesen um satte sechs Prozent. Denn das Marktumfeld bleibt weiterhin sehr schlecht. Zudem verlieren auch die Ölpreise kräftig, da viele Banken im Zuge der aggressiven US-Zollpolitik ihre Prognosen deutlich gesenkt.
Am Montag schraubte Goldman Sachs bereits zum zweiten Mal im Verlauf einer Woche die Erwartung nach unten. Für Brent-Öl aus der Nordsee rechnet die Investmentbank zum Jahresende mit einem Preis von 62 US-Dollar je Barrel. Damit wurde die jüngste Prognose noch einmal um vier Dollar je Barrel gesenkt. Den Preis für Rohöl der Sorte WTI erwartet Goldman Sachs zum Jahresende bei 58 Dollar je Fass.
Seit der Ankündigung eines umfangreichen Zollpakets der US-Regierung, das Zölle auf Importe aus nahezu allen Ländern der Welt beinhaltet, befinden sich die Ölpreise im freien Fall. In nur wenigen Handelstagen ist die Notierung für Rohöl aus der Nordsee um etwa zwölf Dollar, oder rund 16 Prozent eingebrochen. Auch am Montag zeigte sich erneut ein deutlicher Preisverfall, wobei Brent-Öl zuletzt bei etwa 63 Dollar und Rohöl aus den USA bei 59 Dollar gehandelt wurde.
Die Rohstoffexperten von Goldman Sachs gehen von einem längerfristigen Verfall der Ölpreise aus. Wie aus der Analyse weiter hervorgeht, erwarten die Experten die Ölpreise im kommenden Jahr im Durchschnitt unter der Marke von 60 Dollar.
Ähnlich stark haben auch Analysten von Morgan Stanley ihre Prognosen zusammengestrichen. So senkte die US-Investmentbank ihre Prognose für Brent-Öl um fünf Dollar pro Barrel und erwartet im laufenden Quartal einen Preis von 65 Dollar je Barrel. Außerdem haben die Rohstoffexperten der US-Bank auch die Prognose für das Wachstum der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte deutlich gesenkt.
Die Stimmung an den Aktien- und Rohstoffmärkten bleibt mies. Angesichts der aktuellen Lage und des angeschlagenen Charts sollte man bei BP weiter an der Seitenlinie verharren. Wer bei der Dividendenperle bereits an Bord ist, kann nach wie vor dabeibleiben. Der Stoppkurs kann unverändert bei 3,50 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX