BP diversifiziert sein Kerngeschäft weiter und will sich den Tank- und Raststättenbetreiber Travelcenetrs of America für knapp 1,3 Milliarden Dollar einverleiben. Bei den Experten kommt der geplante Deal der Briten durchaus gut an. So hat etwa die kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung mit "Outperform" bestätigt.
Der Ölkonzern habe betont, dass der Zukauf im Rahmen des bisher auf 16 bis 18 Milliarden Dollar bezifferten Finanzspielraums liege, so Analyst Biraj Borkhataria. Es seien noch einige Synergien denkbar, die bislang noch nicht in den Zielsetzungen enthalten seien. Das Kursziel wurde bei 650 Pence belassen.
Das Analysehaus Jefferies hat indes die Einstufung für die BP-Anteile angesichts der geplanten Übernahme auf "Hold" mit einem Kursziel von 550 Pence belassen. Der Schritt passe zur Strategie, die auf Convenience und Ladetechnik für Elektrofahrzeuge fokussiert sei, schrieb Analyst Laurence Alexander.
Kursziel kräftig angehoben
Vor Bekanntwerden der geplanten TravelAmerica-Übernahme hatte sich auch die UBS zu Wort gemeldet. Deren Analyst Henri Patricot hat das Kursziel für BP nach den jüngst vorgelegten Jahreszahlen und der Aktualisierung der Unternehmensstrategie von 535 auf 630 Pence angehoben. Die Einstufung wurde auf "Buy" belassen. Wichtiger noch als der überraschend starke Barmittelzufluss sei die Aktualisierung der Strategie des Öl- und Gaskonzerns gewesen. BP hatte seine CO2-Ziele bis 2030 zurückgeschraubt und will die Öl- und Gasproduktion weniger deutlich als zuvor angekündigt zurückfahren.
Der Zukauf macht durchaus Sinn, um BPs Abhängigkeit vom reinen Öl- und Gasgeschäft wieder ein kleines Stück weit zu verringern. Das Mitglied des Langfristigen Musterdepots bleibt nach wie vor ein klarer Kauf (Stopp: 4,60 Euro).
Mit Material von dpa-AFX