Gestern berichtete der britische Energieriese BP, dass man Sonder-Abschreibungen in Höhe von zwei Milliarden Dollar tätigen werde. Dies kam am Markt schlecht an. Die Dividendenperle gab um satte vier Prozent nach. Für die meisten Analysten ist diese Meldung allerdings kein Grund zur Sorge, sie bleiben bullish gestimmt.
So hat etwa RBC hat BP nach Aussagen zum zweiten Quartal auf "Outperform" mit einem Kursziel von 650 Pence belassen. Analyst Biraj Borkhataria senkte in einer am Dienstag vorliegenden Studie seine Schätzungen für das Nettoergebnis sowie den bereinigten Barmittelzufluss (CFFO) des Ölkonzerns. Ölaktien seien zuletzt infolge von Aussagen von Konkurrenten etwas unterdurchschnittlich gelaufen, sodass sich bei BP die neuesten Erkenntnisse teils wohl schon im Aktienkurs widerspiegelten. Der Experte geht aber weiter davon aus, dass BP die Dividende anheben und die Pläne zum Rückkauf eigener Aktien bestätigen wird.
Indes hat die UBS das Anlagevotum für die BP-Papiere auf "Buy" und das Kursziel bei 600 Pence belassen. Der Ölkonzern habe über ein schwaches Ölhandelsgeschäft berichtet und zudem überraschend Milliarden-Abschreibungen angekündigt, betonte Analyst Joshua Stone. Seine gesenkte Quartalsschätzung für das Nettoergebnis liege nun 8 Prozent unter der Konsensprognose. Stone geht weiterhin von einer zehnprozentigen Dividendenerhöhung aus. Er sieht aber das Risiko, dass sich das Tempo der Aktienrückkäufe im zweiten Halbjahr verlangsamen könnte.
Das Analysehaus Jefferies hat die Aktie nach Aussagen des Ölkonzerns zum zweiten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 590 Pence belassen. Analyst Giacomo Romeo geht laut einer am Dienstag vorliegenden Studie davon aus, dass die Gewinnerwartungen für das Quartal nun um rund 20 Prozent sinken werden.
Auch DER AKTIONÄR bliebt von der BP-Aktie nach wie vor überzeugt. Die Sonder-Abschreibungen sind natürlich ärgerlich, dennoch bleiben die Aussichten für den breit aufgestellten Energieriesen mit solider Bilanz nach wie vor gut. Zudem ist die Bewertung günstig. Darüber hinaus lockt eine stattliche Dividendenrendite von knapp fünf Prozent. Da sich das Chartbild durch den gestrigen Kursrückgang jedoch deutlich eingetrübt hat, drängt sich ein Kauf nun vorerst nicht auf. Wer die Aktie bereits im Depot hat, bleibt mit einem Stoppkurs bei 4,60 Euro dabei.
Mit Material von dpa-AFX