Auf die jüngste Pleitenserie im heimischen Signal Iduna Park haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund im Grunde erwartungsgemäß reagiert: Nach der 1:5-Heim-Niederlage gegen Aufsteiger Stuttgart vom Samstag folgte einen Tag später die Trainer-Entlassung von Lucien Favre. Co-Trainer Edin Terzić soll nun die Mannschaft bis zum Saison-Ende führen. immerhin: Die BVB-Aktie bewegt sich nach satten Verlusten im frühen Handel wieder Richtung Null-Linie.
Das schockierende Ergebnis im Heimspiel gegen Stuttgart belaste erst einmal deutlich, sagte ein Händler. Die Borussia rutschte damit in der Tabelle weiter ab und droht den Anschluss an die Spitze in der Bundesliga zu verlieren. Dem Händler zufolge könnte die Nachricht von der Trainerentlassung aber möglicherweise mit etwas Verzögerung auch positiv wirken, denn offenbar habe es Favre nicht vermocht, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen.
"Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre und haben eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr am Ende eine erfolgreiche Saison gespielt hätte", sagte Favre zum Abschied. Seine Definition von "erfolgreich" – zwei zweite Plätze in der Bundesliga, zweimal im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden, zweimal im Achtelfinale des DFB-Pokals – ist eine andere als die des BVB. Gerade das frühe Scheitern in den "Alles-oder-Nichts-Spielen" nährte die Zweifel.Die Trennung von Lucien Favre hat sich abgezeichnet. Die Unzufriedenheit bei den Club-Verantwortlichen wie Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc ist immer wieder hochgekocht. Womöglich wirkt die Entlassung wie eine Befreiung für die Mannschaft. Rein wirtschaftlich ist der BVB jedenfalls top solide aufgestellt, und die günstig bewertete Aktie hat weiterhin Comeback-Fantasie. Kursziel: 7,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)