Trotz der guten Impfstoff-News und der Aussicht auf einen mittelfristig wieder ausverkauften Signal-Iduna-Park blickt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke der Realität gewohnt realistisch ins Auge. Im Rahmen der heutigen Online-Hauptversammlung warnte er, dass aufgrund von Corona mehr Miese als bisher gedacht auflaufen könnten. Die BVB-Aktie, die zuletzt Höhenluft geschnuppert hat, zeigt sich zumindest nicht übertrieben beeindruckt.
Konkret war der börsennotierte Fußball-Bundesligist bislang für die laufende Saison von einem Minus von 70 bis 75 Millionen Euro ausgegangen. "Das kann sich aber noch erhöhen", sagte Hans-Joachim Watzke am Donnerstag bei der Online-Hauptversammlung der BVB-Aktionäre in Dortmund.
Der Geschäftsführer der Borussia Dortmund KGaA gab in seinem Geschäftsbericht an, dass bei der bisherigen Prognose im Sommer für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021 mit 20 Prozent der üblichen Zuschauerzahl von über 81 000 im Station geplant worden sei. "Das sehe ich aber aktuell nicht", sagte Watzke. Er mahnte für die kommende Monate zu Geduld. Dem Verein drohe aber keine existenzielle Gefahr.
Nach Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga waren zum Anfang der Saison wieder einige Zuschauer auch in Dortmund im Stadion erlaubt. Nach gestiegenen Infektionszahlen in der Corona-Pandemie wurden ab Oktober keine Fans mehr zu den Spielen zugelassenen.
Selbst wenn der Verlust des BVB in der aktuellen Saison 20/21 coronabedingt etwas höher als prognostiziert ausfallen sollte – die mittelfristigen Aussichten haben sich dank der Impfstoff-News deutlich aufgehellt. So ist ein ausverkauftes Stadion im Jahr 2022 beileibe keine Illusion mehr. Zudem steht der Club bilanziell solide da. DER AKTIONÄR hat das Papier des Bundesligavereins deshalb zuletzt erneut zum Kauf empfohlen. Spekulative Fußball-Freunde können bei der Aktie immer noch steil gehen. Kursziel: 7,00 Euro. Ganz wichtig: Bei 3,30 Euro unbedingt das Spielfeld verlassen.
Mit Material von dpa-AFX