Die Börse am Sonntag setzt mit verschiedenen Zertifikaten auf den weiteren Höhenflug von Palladium. Die Euro am Sonntag freut sich mit einem Derivat über das verkleinerte Managment der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding. Der Anlegerbrief performaxx sieht beinahe rosarot für Müller - Die lila Logistik AG. TradeCentre sieht dunkle Wolken am Himmel von Solarworld. Zudem gibt es Änderungen in Musterdepots.
Börsenwelt Presseschau: Die Experten der Börse am Sonntag verweisen darauf, dass der Preis für Palladium vom Rekordwert aus dem März 2008 noch etwas entfernt ist. Das Edelmetall wird vor allem in der Industrie und hier vor allem in Fahrzeug-Katalysatoren eingesetzt. Die fundamentalen Aspekte sind preistreibend gewesen, denn die Zahl der in China verkauften Autos steigt wieder kräftig. China ist mittlerweile hinter den USA der weltweit zweitgrößte Kfz-Markt und die konjunkturellen Aussichten sind vor allem in den Schwellenländern wie China gut. Der Bedarf an Rohstoffen für die Industrie, wie eben Palladium, dürfte also stabil bleiben. Zudem ist die Nachfrage für Palladium aus dem Investment-Bereich stark. Das Chartbild zeigt eine zunehmende Aufwärtsdynamik, wobei auch der schwächere US-Dollar unterstützend wirkt. Nun dürfe das Jahreshoch von 571 Dollar je Unze getestet werden, was etwas länger dauern könnte. Falls dieser Widerstand überwunden würde, könnte das Allzeithoch von 592,50 Dollar getestet werden und wenn auch dieses Hindernis genommen wird, sollte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Die Experten raten deshalb zum einen zum Kauf des endlos laufenden Rohstoff-Zertifikates (WKN GS7 2X1) von Goldman Sachs auf den Palladium-Preis. Risikobereitere Anleger sollten in den open-end Turbo-Bull (WKN CM6 QB0) der Commerzbank auf Palladium investieren. Der Schein ist mit einer Basis bei 454,90 Dollar je Feinunze Palladium, einer Knock-out-Schwelle bei 470 Dollar und einem Hebel von derzeit 5,9 ausgestattet. Im Fall einer Korrektur raten die Experten zum endlos laufenden Short-Zertifikat (WKN BN5 MLQ) der BNP Paribas auf Palladium. Dieser Schein weist eine Basis von aktuell 665,12 Dollar je Unze auf, eine Knock-out-Schwelle bei 631,87 Dollar und einen Hebel von derzeit 4,4.
Euro am Sonntag: 20 Prozent weniger bei Praktiker
Die Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding hat die Führungsriege umgebaut: Das Ressort des Personalvorstands Karl-Heinz Stroh übernimmt ein Kollege und Finanzvorstand Thomas Gabel wird durch Markus Schürholz ersetzt. Mit dem kleineren, schlagkräftigeren Management sieht sich das Unternehmen für das ehrgeizige Ziel gut gerüstet, die Gewinnzone wieder zu erreichen. Petra Maier, Expertin der Euro am Sonntag, erinnert daran, dass der Konzern mit dem Sparprogramm "Praktiker 2013" eine EBIT-Marge von mehr als drei Prozent erreichen will. Die Expertin rät risikobereiten Anlegern zum Kauf des am 14. Dezember 2011 fälligen Call-Optionsscheines (WKN CM6 V9A) der Commerzbank auf Praktiker. Der Schein ist mit einer Basis von acht Euro und einem Hebel von derzeit 10,7 ausgestattet. Der Stoppkurs sollte bei 5,19 Euro für den Aktienkurs gesetzt werden.
Änderung in den Musterdepots der Euro am Sonntag:
Jens Castner, Verantwortlicher für das defensiv ausgerichtete Musterportfolio, will zum 1. Oktober zehn Multi-Strategie-Zertifikate FX Wave EUR/USD Diversified Portfolio (WKN A1E 1RS) von Fonds Direkt zeichnen. Joachim Spiering, zuständig für das offensiv angelegte Musterdepot, will 1.870 Anteilscheine der PSI AG für Produkte und Systeme der Informationstechnologie und 11.700 Aktien von Paion aufnehmen. Die Stoppkurse sollen bei elf Euro beziehungsweise 1,85 Euro gesetzt werden. Im Momentum-Musterportfolio von Sven Parplies sind 200 Anteilscheine von Continental zu 53,50 Euro, 295 Aktien von NetApp zu 36,25 Euro, 625 Titel von Warner Chilcott zu 17,07 Euro und 300 Papiere von Intuit zu 34,51 Euro aufgenommen worden. Nun sollen die Anteilscheine von Intuit und die 628 Aktien von Virgin Media ausgebucht und dafür Aktien von Smartrac eingebucht werden.
Der Anlegerbrief performaxx: Müller Lila Logistik fährt vor
Müller - Die lila Logistik AG könnte künftig weit bessere Gewinne erzielen, als die Anleger vermuten. Die Experten des Anlegerbriefes performaxx schätzen den Gewinn je marktenger Aktie für das laufende Jahr auf 0,41 Euro, was einem KGV von 7 entspräche. Die Experten halten weiter leicht steigende Ergebnisse für möglich, was eine Kursverdopplung oder noch mehr rechtfertigen würde. Die Logistik-Branche ist hochgradig zyklisch und reagiert wie ein Seismograph auf jegliche Ausschläge der Konjunktur. Das vor 20 Jahren gegründete Familienunternehmen erwirtschaftet mit seinen rund 1.000 Mitarbeitern im laufenden Jahr wohl einen Umsatz von 93,5 Millionen Euro und zählt damit in der mittelständisch geprägten Branche schon zu größeren Konzernen. Müller bietet vor allem Dienstleistungen für die Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik hauptsächlich für Kunden aus den Industrien Automotive, Elektronik sowie Industrie- und Konsumgüter. Die Consulting-(Beratungs)-Leistungen liefern zwar nur fünf Prozent zum Konzernerlös, öffnen jedoch die Türen bei neuen Kunden. Die Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent ist sehr respektabel für das kapitalintensive Logistikgeschäft und so ist Müller gut gerüstet in einer Branche, die durch starken Wettbewerb, Überkapazitäten sowie hohe Sprit- und Mautkosten belastet ist. Andererseits steigt die Menge der beförderten Güter jährlich weiter an. Zudem will Vorstandvorsitzender und Mehrheitseigner Michael Müller bei "plangemäßer Geschäftsentwicklung" und "konjunktureller Stabilisierung" erstmals eine Dividende ausschütten.
Änderung in einem Musterdepot des Anlegerbriefes performaxx:
Die Verantwortlichen für das Trendfolge-Musterportfolio haben ihre 100 Put-Optionsscheine (WKN SL1 GCF) auf Gold mit einem Verlust von 63 Prozent zu 3,91 Euro ausgebucht.
TradeCentre: Nicht mal Larry Hagman hilft dem Solarworld-Kurs
Bei einem Kurs von neun Euro ist Solarworld mit rund einer Milliarde Euro an der Börse bewertet, was den Experten von TradeCentre angesichts des rasanten Verfalls der Gewinnspannen noch immer zu viel ist. Im ersten Halbjahr stieg der Absatz um 58 Prozent auf 377 Megawatt Leistung. Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent auf gut 600 Millionen Euro, doch das EBIT sank leicht auf 81,2 Millionen Euro. Der Nettogewinn verringerte sich um ein Drittel auf 35 Millionen Euro beziehungsweise 0,31 Euro je Aktie. Den Experten missfällt auch, dass Vorstandsvorsitzender Frank Asbeck keine präzise EBIT-Prognose abgegeben hat. Sie gehen davon aus, dass der negative Trend anhält und sich im nächsten Jahr vielleicht sogar beschleunigt. Die Kostenbasis von Solarworld ist zu hoch und der Konzern wird ständig zu neuen Investitionen gezwungen, was bei einer schwächer werdenden Bilanz und einer aktuellen Nettoverschuldung von 400 Millionen Euro schwieriger wird. Auch die Solarbranche insgesamt dürfte den Weg der Chipbranche gehen und mit ständigen Preisrückgängen zu kämpfen haben. Schließlich ist die Aktie von Solarworld mit einem KGV von 15 für 2010 zu teuer. Weitere Kursrückgänge von 30 bis 50 Prozent sind auf mittlere Sicht möglich und dagegen dürfte nicht einmal Larry Hagman helfen. Der als Öl-Baron J.R. Ewing in der Fernsehserie "Dallas" bekannt gewordene US-Schauspieler wirbt derzeit in den USA für Solarworld. Hagman würde aber wohl auch keine Aktien des Solarunternehmens kaufen.
Änderungen im Musterdepot des Emerging Markets Investor:
Die eine Million Anteilscheine von Jupiter Energy sind mit einem Verlust von elf Prozent zu 0,024 Euro ausgestoppt worden. Zudem haben die Verantwortlichen für das Musterportfolio ihre 25.000 Aktien von Indian Globalization mit einem Minus von 17 Prozent zu 0,59 Euro ausgebucht. Die 10.000 Titel von American Oriental, welche in der vorigen Ausgabe des Börsenbriefes erst aufgenommen worden sind, werden kommentarlos nicht mehr geführt. Dafür haben die Verantwortlichen 30.000 Papiere von China Shuangji zu 0,42 Euro, eine Million Anteilscheine von China America Holdings zu 0,023 Euro sowie 20.000 Aktien von Rio Alto Mining zu 0,92 Euro eingebucht. Die Titel von China America Holdings sind mit einem Stoppkurs bei 0,02 Euro abgesichert worden.
Änderungen im Musterdepot von Global Biotech Investing:
Die 8.000 Anteilscheine von Avanir Pharma sind mit einem Verlust von 18 Prozent zu 2,05 Euro ausgestoppt worden. Zudem haben die Verantwortlichen für das Musterportfolio ihre 25.500 Aktien von Catalyst Pharma mit einem Gewinn von fünf Prozent zu 0,817 Euro ausgebucht. Dafür haben sie 170.000 Titel von Kraig Biocraft zu 0,115 Euro sowie 3.750 Papiere von Pulsion Medical Systems zu vier Euro aufgenommen und bei 0,05 Euro beziehungsweise 3,70 Euro abgesichert.
Änderungen im Musterdepot von Hot Stocks Europe:
Die in der Ausgabe 16 aufgenommenen und in der Ausgabe 17 mit einem Verlust von 20 Prozent geführten 130.000 Anteilscheine von Diamant Art werden in der Ausgabe 18 kommentarlos nicht mehr gelistet.