Der Hanseatische Börsendienst beschäftigt sich mit Gold und dem Grund, warum es nicht im Wert steigt. Die Actien-Börse ordnet ihre Einstellung zur Software-Branche neu, etwa zu SAP, Microsoft, Hewlett-Packard und Cap Gemini. Platow Derivate geht davon aus, dass der Dollar weiterhin an Stärke im Vergleich zum Japanischen Yen gewinnt, aber setzt kurzfristig mit einem passenden Zertifikat auf den Yen. Fuchs Kapitalanlagen glaubt an die anhaltende Macht von BHP Billiton. Zudem gibt es Änderungen in Musterdepots.
Börsenwelt Presseschau: Die Experten des Hanseatischen Börsendienstes verweisen auf Kommentare Anderer zum Thema Gold, in denen es heißt: Gold steigt und steigt im Wert. Die Experten dagegen erklären: Der Goldpreis steigt überhaupt nicht, er bewegt sich gar nicht. Der Goldwert ist stabil und Gold hält wie seit Jahrhunderten seine Kaufkraft. Denn tatsächlich ist es so, dass der Euro, der Dollar oder der Yen allesamt im Vergleich zu Gold an Wert verlieren, was angesichts des deckungslosen Vermehrens des Papiergeldes auch logisch ist. Was beliebig vermehrt wird, muss im Wert sinken. Das passiert derzeit und dieser Trend wird anhalten. Die Experten zitieren Roland Stöferle, Goldanalyst der österreichischen Erste Bank, der darauf verweist, dass derzeit nur 0,8 Prozent der weltweiten Finanzanlagen aus Gold, Goldaktien oder börsennotierten Goldfonds bestehen. Im Jahr 1932 seien es 20 Prozent gewesen und im jüngsten Bullenmarkt Anfang der 1980er Jahre waren es 26 Prozent. Würden derzeit zwei Prozent anstatt der 0,8 Prozent in Gold investiert, müssten zusätzlich 85.000 Tonnen Gold auf dem Markt sein. Das entspräche der derzeitigen Weltproduktion von 34 Jahren. Stöferle erklärt: "Zwar ist das ein reines Zahlenspiel, es zeigt jedoch auf, wie unbegründet der Mythos einer Gold-Blase ist." Die Experten stimmen zu. Sie erkennen Übertreibungen an den Anleihemärkten, jedoch nicht bei Gold, Silber und Value-Aktien.
Änderung in einem Musterdepot des Hanseatischen Börsendienstes:
Die Verantwortlichen für das Fonds- und Zertifikate-Musterportfolio wollen ihr 19 P3-Private-Equity-Performance-Zertifikate (WKN 173 499) der Commerzbank bei einem Kurs von 545 Euro kündigen, um möglichst den "inneren Wert" zu realisieren.
Die Actien-Börse: Neuordnung unter den Software-Riesen
Die Experten der Actien-Börse verweisen auf die "große Überraschung", als Hewlett-Packard (HP) den ehemaligen SAP-Manager Leo Apotheker zum Vorstandsvorsitzenden ernannte. Niemand kenne das Softwaregeschäft in Europa so intim wie Leo Apotheker. Daraus ergibt sich für die Experten eine neue Sicht der Dinge im internationalen Softwaremarkt. "Sehr gute Kenner dieses Marktes" fragen sich, ob Leo Apotheker das trojanische Pferd der US-Amerikaner für einen Sprung über den Atlantik ist. Das attraktivste Akquisitionsobjekt ist SAP. Die Nr. 1 für Unternehmenssoftware wird allerdings zunehmend von Oracle bedrängt, die vorgemacht haben, wie man mit Übernahmen wächst. Aus Sicht jedes Käufers würde der Börsenwert von 45 Milliarden Euro einen Firmenwert von 62 Milliarden Euro von SAP bedeuten. Das entspricht einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 4 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15. Als Käufer von SAP kommen nur International Business Machines (IBM), Microsoft und HP in Frage, wobei niemand besser weiß, was SAP wert ist und wie man dies nutzt, als Leo Apotheker, der neue Chef von HP. Allerdings kann HP SAP nicht mit Bargeld alleine kaufen. Dazu ist eine Kombination aus Geld und HP-Aktien nötig. HP könnte dafür die PC-Produktion (Compaq) teilweise ausgliedern, um Finanzmittel freizubekommen und das Risiko im Geschäft mit der Hardware zu senken. In diesem Umfeld ist auch der Kurs von Cap Gemini gestiegen. Das französische IT-Dienstleistungsunternehmen mit starkem Software-Anteil muss zwangsweise als aktiver Käufer gelten, um sich selbst zu stärken beziehungsweise ist ein Ausweich-Übernahmeziel für einen im Kampf um SAP unterlegenen Konzern. Allerdings müsste die französische Regierung eine Übernahme von Cap Gemini genehmigen. Ein Kursziel von 60 Euro für Cap Gemini ist zu rechtfertigen. Mit dem neuen Posten von Leo Apotheker als Chief Executive Officer (CEO) ist nach Ansicht der Experten aber auch die weitere europäische Software-Branche betroffen, wobei es sich nicht immer um Übernahmekandidaten handeln muss. Sie führen dabei als Beispiele die Software AG, GFT Technologies und Cancom IT Systeme an.
Platow Derivate: Pro US-Dollar, weil Japan noch finanzschwächer ist, aber...
An den Devisenmärkten werden die Wechselkurse zwar von Angebot und Nachfrage bestimmt, doch nach Ansicht der Experten von Platow Derivate nimmt der Einfluss von Politikern und Notenbanken stetig zu. Durch den Einsatz von riesigen Geldmengen, durch immer niedrigere Leitzinsen, durch den Kauf von Staatsanleihen, was die Zinsen für langfristige Anleihen drückt, oder durch direkte Käufe und Verkäufe von Devisen versuchen die Politiker immer öfter die Kursentwicklung bestimmter Währungen zu beeinflussen. "Spekulanten" wollen den Politikern das Feld nicht überlassen und halten dagegen, wobei die "Spekulanten" oft die Oberhand behalten. Die USA und Japan kämpfen nach Ansicht von Analysten in einem "globalen Wettstreit" darum, die eigene Währung abzuwerten, um die heimische Exportwirtschaft zu stärken. Für beide Länder scheint das momentan die einzige Möglichkeit zu sein, die eigene Konjunktur nachhaltig in Gang zu bringen. Seit Mai gewinnt der Japanische Yen im Vergleich zum Dollar an Wert beziehungsweise seither verliert der Dollar. Die Experten gestehen den USA bessere Chancen zu, ihren Dollar im Vergleich zum Yen im Wert zu drücken, denn die USA würden über höhere finanzielle Ressourcen verfügen. Die Regierung und die Notenbank von Japan versuchten im September mit Verkäufen des Yen gegen eine weitere Aufwertung der heimischen Währung anzugehen. Da sich kein dauerhafter Erfolg eingestellt hat, steigt die Wahrscheinlichkeit erneuter Interventionen kurzfristig noch einmal deutlich. Die Experten setzen deshalb auf eine erneute Gegenbewegung, die aus charttechnischer Sicht zu einer Erholung etwa bis zur Marke von rund 85 Yen pro Dollar reichen kann. Der Stoppkurs sollte bei 81,85 Yen platziert werden. Die Experten raten sehr risikobereiten Anlegern zum Kauf des endlos laufenden Long-Zertifikates (WKN VT0 SQR) der Bank Vontobel auf das Währungspaar Dollar/Yen. Allerdings spielt bei diesem Schein neben dem Dollar/Yen-Kurs auch das Verhältnis des Euro zum Yen eine Rolle, weil der Schein in Euro gehandelt wird. Das Zertifikat ist mit einer Basis bei 79,27 Yen für einen Dollar, einer Knock-out-Schwelle bei 80,43 Yen und einem Hebel von derzeit 25,6 ausgestattet.
Änderungen im Musterdepot von Platow Derivate:
Die 500 Long-Zertifikate (WKN BN6 PQC) auf Siemens und die 3.200 Alpha-Long-Zertifikate (WKN DZ0 CMD) auf E.on im Vergleich zum DAX sind mit Verlusten ausgestoppt worden. Die 2.300 Long-Zertzifikate (WKN VT0 KNF) auf die Vorzugsaktie von Volkswagen sind mit einem Gewinn ausgestoppt worden. Dafür haben die Verantwortlichen für das Musterportfolio 1.350 Long-Zertifikate (WKN VT0 SQR) auf das Währungspaar Dollar/Japanischer Yen zu drei Euro aufgenommen und bei 2,20 Euro abgesichert. Zudem sollen die 1.400 Long-Zertifikate (WKN AA1 7DV) auf Platin zu mindestens 5,15 Euro ausgebucht werden, was einem Gewinn von 39 Prozent entspräche.
Fuchs Kapitalanlagen: Mit und ohne Potash dürfte man mit BHP "Asche machen"
Der kanadische Düngemittelhersteller Potash Corporation of Saskatchewan wehrt sich mit allen Mittel gegen einen Kauf durch BHP Billiton. Die Experten von Fuchs Kapitalanlagen verweisen darauf, dass Potash keinen sogenannten "Weißen Ritter" hat, der mit einem "freundlichen Übernahmeangebot" zu Hilfe eilt. Deshalb würden nach anfänglichen Zweifeln immer mehr Börsianer davon ausgehen, dass BHP Billiton die Übernahme zu 130 Dollar je Aktie gelingt. Die Akquisition wäre strategisch sinnvoll. BHP, als weltweit zweitgrößter Rohstoff-Förderer nach der brasilianischen Companhia Vale do Rio Doce (Vale), würde mit der Übernahme von Potash das Produktportfolio substanziell verbreitern. Zudem erhielte BHP mit einem Schlag das Fachwissen, um die eigenen und bislang weitgehend ungenutzten Kalivorkommen abzubauen. Die Aktie von BHP ist aber auch dann mit einem Kursziel von 29,41 Euro und einem Stoppkurs bei 20,63 Euro kaufenswert, wenn die Akquisition von Potash scheitern sollte, denn der Konzern profitiert von den derzeit steigenden Rohstoffpreisen. Bei einem geschätzten Gewinn von 2,65 bis 2,70 Euro pro Aktie beläuft sich das KGV für 2011 auf lediglich 9.
Änderungen im Musterdepot von Fuchs Kapitalanlagen:
Die Verantwortlichen für das Musterportfolio haben 300 Anteilscheine von Microsoft zu 18,04 Euro aufgenommen und bei 15,33 Euro abgesichert.
Änderungen im Umwelt-Aktien-Musterdepot von Portfolio Exclusiv:
Die Verantwortlichen für das Musterportfolio haben 1.000 Zertifikate (WKN DB2 CSL) auf den Solactive China Solar Total Return Index zu 6,94 Euro aufgenommen und bei 5,50 Euro abgesichert. Nun sollen noch 300 Anteilscheine von Insituform Technologies zu höchstens 18 Euro beziehungsweise 25 Dollar eingebucht werden.