Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hinkt bei der Auslieferung neuer Jets weiter hinterher. In den ersten drei Monaten des Jahres lieferte der DAX-Konzern 127 Maschinen aus und damit weniger als sein angeschlagener Konkurrent Boeing aus den USA, der auf 130 Maschinen kam. Für sein Jahresziel von rund 720 Flugzeug-Auslieferungen muss sich der europäische Hersteller weiter ranhalten.
An neuen Bestellungen mangelt es nicht: Airbus holte erneut mehr Aufträge herein als sein Rivale, der noch immer unter Problemen bei wichtigen Flugzeugtypen leidet.
An der Börse kamen zumindest Boeings Absatzzahlen entsprechend gut an. Während die Airbus-Aktie am Dienstagabend nach anfänglichen Kursgewinnen nahezu unverändert aus dem Handel ging, lag das Papier des US-Konzerns zuletzt mit knapp einem Prozent im Plus. Airbus hatte seine Absatz- und Auftragszahlen bereits am Morgen veröffentlicht, die Mitteilung von Boeing folgte kurz vor dem europäischen Börsenschluss.
Mit 127 ausgelieferten Flugzeugen fiel Airbus im ersten Quartal sogar unter das Niveau aus dem ersten Quartal 2022 zurück. Da hatte der Hersteller 142 Flugzeuge an seine Kunden übergeben.
Bei den Neubestellungen hat Airbus derweil weiter die Nase vorn. Der Konzern holte im ersten Quartal neue Aufträge über 156 Flugzeuge herein, Boeing kam auf 120 Maschinen. Nach Abzug von Stornierungen kam Airbus auf 142 Bestellungen, bei Boeing blieben nur 56 Stück.
Angesichts der Engpässe hat Airbus den Ausbau seiner Mittelstreckenjet-Produktion bereits weiter nach hinten verschoben. Die Zielmarke von monatlich 75 Jets der Modellfamilie A320neo soll erst 2026 erreicht werden. Damit dies gelingt, baut der Hersteller zwei neue Produktionslinien an seinen Standorten in Mobile (US-Bundesstaat Alabama) und im chinesischen Tianjin.
Zum Vergleich: Boeing will die Produktion seiner 737-Reihe bis zum Jahr 2025/26 von zuletzt 31 auf 50 pro Monat steigern. Für das laufende Jahr peilt das Management monatlich 50 Maschinen an.
Während die Aktie von Airbus zuletzt bereits ein positives Chartsignal liefern konnte, steht Boeing kurz davor. Gelingt der Boeing-Aktie der Sprung über das Februarhoch bei 221,33 Dollar, würde dies den Weg frei machen in Richtung 2021er-Hoch bei 278,56 Dollar. DER AKTIONÄR favorisiert nicht zuletzt aufgrund der Auftragslage weiterhin die Aktie von Airbus.