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19.11.2021 Thomas Bergmann

Boeing im Dauerstress: Aktie zieht Dow Jones nach unten

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Boeing

Ein US-Kongressausschuss will wegen der anhaltenden Probleme mit Boeings Langstreckenjet 787 "Dreamliner" ein mögliches Aufsichtsversagen untersuchen lassen. Das für Transport und Infrastruktur zuständige Komitee des Repräsentantenhauses teilte am Freitag mit, den Generalinspektor des Verkehrsministeriums zu einer entsprechenden Überprüfung aufgefordert zu haben. Die Aktie ist in der Folge schlechtester Wert im Dow Jones.

Konkret gehe es angesichts der anhaltenden Produktionsmängel darum, ob die Inspektionen und Personalstärke der Luftfahrtaufsicht FAA ausreichen, um Probleme in Boeings Herstellungsprozessen zu identifizieren.

Der vor rund zehn Jahren als Langstreckenjet der Zukunft auf den Markt gebrachte "Dreamliner" macht Boeing schon länger schwer zu schaffen. In diesem Jahr musste der Konzern die Auslieferungen wegen verschiedener Produktionsproblemen vorübergehend stoppen und die Fertigungsrate drosseln. Eine Lösung lässt weiter auf sich warten.

Das Wall Street Journal berichtete nun unter Berufung auf Insider, dass Boeing die zuletzt ohnehin schon auf nur noch zwei Maschinen pro Monat heruntergefahrene 787-Herstellung wegen der Defekte sogar noch weiter gekürzt habe. Das dürfte die Auslieferungen weiter verzögern.

Boeing bestätigte dies auf Nachfrage nicht direkt. Ein Sprecher sagte zu dem Bericht und zur vom Kongressausschuss geforderten Untersuchung nur, dass das Unternehmen weiter in enger Abstimmung mit der FAA sowie seinen Zulieferern und Kunden an Lösungen suche. Es gebe keine Hinweise, dass die Probleme ein Sicherheits- oder Flugrisiko für die 787-Maschinen in Betrieb darstellten. Solange die Priorität jedoch auf Inspektionen und Nachbesserungen liege, werde die Produktionsrate "dynamisch" bleiben.

Eigentlich war der US-Flugzeugriese in diesem Jahr auf dem Weg, sich von den Folgen der Corona-Krise und des Debakels um seine bestverkaufte Baureihe 737 Max zu erholen, die nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten mehr als anderthalb Jahre lang weltweit mit Flugverboten belegt war. Doch die Problemserie des "Dreamliner" überschattet Erfolge etwa bei Aufträgen und Auslieferungen der 737 Max.

Boeing (WKN: 850471)

Boeings Aktie ist am Freitag mit einem Minus von über sechs Prozent das Schlusslicht im US-Leitindex Dow Jones. Mittlerweile sind die Kursgewinne im laufenden Jahr fast komplett wieder eingebüßt. zudem hat die Aktie in den letzten 48 Stunden sowohl den GD200 als auch GD100 und GD50 nach unten durchbrochen.

Boeing ist zurzeit keine Empfehlung des AKTIONÄR. Angesichts der jüngsten Entwicklungen und des Chartverlaufs sollten Anleger auch weiterhin einen Platz an der Seitenlinie einnehmen.

(mit Material von dpa-AFX)

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