Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing hat im Oktober weitere Stornierungen seines Problemfliegers 737 Max verkraften müssen. Insgesamt wurden zwölf Bestellungen für den nach zwei Abstürzen mit 346 Toten seit März 2019 mit Startverboten belegten Jet zurückgezogen, wie am Dienstag aus Boeings monatlicher Statistik hervorging. Seit Jahresbeginn wurden bereits 448 Stück abbestellt.
Im Oktober musste Boeing zudem schon den zweiten Monat in Folge ohne jegliche Neuaufträge hinnehmen. Auch ausgeliefert wurden insgesamt nur 13 Flugzeuge - im bereits stark vom 737-Max-Debakel belasteten Vorjahreszeitraum waren es immerhin noch 20 gewesen. Probleme hatte der US-Hersteller zuletzt auch beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner".
Bei Airbus läuft es weiterhin besserDer europäische Erzrivale Airbus brachte im Oktober 72 Maschinen an die Kundschaft und enteilt Boeing somit immer weiter. Airbus kassierte zwar auch drei Stornierungen, holte dafür aber elf Neubestellungen herein. Entlastung könnte Boeing zwar schon sehr bald durch die Aufhebung des Flugverbots für die 737 Max erhalten, doch auch dann dürfte die Corona-Pandemie das Geschäft weiter erschweren.
Die massiven Probleme mit den Flugzeugen des Typs 737 Max sowie die Folgen der Pandemie dürften die Boeing-Aktie auch im Jahre 2021 weiter belasten. Anleger sollten in dem Sektor daher nach wie vor eher auf die Anteilscheine des europäischen Rivalen Airbus setzen.
Mit Material von dpa-AFX