Wer hätte das gedacht. Inmitten der schlechten Nachrichten der letzten Wochen rund um die Autobauer kann BMW die Schätzungen der Analysten für das zweite Quartal toppen!
Der Umsatz lag bei 25,8 Milliarden Euro. Das EBIT erreichte 2,93 Milliarden Euro. Die Analysten hatten im Vorfeld mit 2,82 Milliarden Euro gerechnet.
Vorstandschef Harald Krüger hat eine Modelloffensive für dieses und das kommende Jahr angekündigt. Die Angebotspalette soll jünger werden, neue Autos sollen mit höheren Preisen die Marge stützen. Der Fokus liegt in den nächsten Monaten auch auf dem Ausbau der Elektromobilität und dem automatisierten Fahren. In beiden Feldern wird der BMW iNext der wichtigste Baustein in der BMW-Strategie.
100.000 E-Autos in 2017
Bereits für 2017 will BMW erstmals mehr als 100.000 Elektroflitzer verkaufen. Damit würde man mehr Fahrzeuge als der Elektropionier Tesla an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen. Dazu zählen unter anderem der vollelektrische BMW i3 und der Hybride i8. Insgesamt hat die BMW Group neun elektrifizierte Modelle in ihrem stetig wachsenden Angebot.
In den letzten Wochen wurden die Aktienkurse der Autobauer böse abgestraft. Diesel-Skandal, Auto-Kartell, Diesel-Gipfel und so weiter und so weiter. Seit nunmehr zwei Jahren kommen VW, Daimler und BMW nicht mehr aus den negativen Schlagzeilen heraus. Ein Neuanfang muss her. Am besten ohne Diesel. Die Autobauer sollten wieder mit Innovationen glänzen und mit positiven Entwicklungen sowie neuen Mobilitätsdiensten auf sich aufmerksam machen.
Bis es soweit ist, werden noch Wochen oder Monate vergehen. Vielleicht ist die IAA in Frankfurt in diesem Jahr ein guter Zeitpunkt, die Strategie neu auszuloten.
Gegenbewegung startet
Die BMW-Aktie sieht technisch etwas schlechter aus als die der Konkurrenten Daimler und VW. Bei 74,40 Euro liegt eine stärkere Unterstützung. Nach den Zahlen kann sich das Papier vom Tief bei 76,90 Euro erholen. Die Gegenbewegung kann bis zum Abwärtstrend bei 82,70 Euro laufen. Nachdem das Urteil im Diesel-Gipfel für die Autobauer sehr glimpflich ausfiel, ist auch für BMW, VW und Daimler eine Tradingposition vertretbar. Allerdings muss hierbei vor allem der Gesamtmarkt mitspielen.