Ohrfeige für BMW-Chef Harald Krüger. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag hat der BMW-Vorstandsvorsitzende ein schlechtes Zeugnis von den Aktionären bekommen. Es hagelte Kritik. Kein Wunder, dass die Aktie nicht in die Gänge kommt...
Schwierige Phase für BMW-Vorstand Harald Krüger. Kartellstrafe, Gewinneinbruch, Kursverlust und Dividendenkürzung: "Von BMW kommen derzeit nur Hiobsbotschaften", sagte Janne Werning von Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken.
Verschlafen...
Dabei hatte Harald Krüger vor seinem Amtsantritt beste Voraussetzungen, BMW in die richtige Richtung zu lenken. Ex-Vorstand Norbert Reithofer hat frühzeitig mit seinem Team den Elektroflitzer i3 und das Hybridmodell i8 entwickelt. Krüger hat die Steilvoralge aber nicht aufgenommen, sondern eher verwaltetet, als neue Innovationen geschaffen.
BMW: EBIT in Milliarden Euro
Lange ausgeruht
Die Vizepräsidentin der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Daniela Bergdolt, sagte: "Ich bin nicht zufrieden mit BMW!" Viele Probleme seien hausgemacht, BMW habe die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. "Sie haben sich viel zu lange auf Ihrer Position der Stärke ausgeruht", warf Bergdolt der Konzernspitze vor. Sie erwarte von BMW eine Strategie, "die Tesla vom Tisch bläst". Der US-Rivale gilt als Elektroautopionier und wächst mit seinem ersten Massenmarktmodell Model 3 derzeit stark.
25 Prozent Minus
Die BMW-Aktie hat innerhalb eines Jahres 25 Prozent ihres Wertes verloren. Zwar hat BMW 2018 mehr Autos verkauft als im Vorjahr, aber der Gewinn vor Steuern sank von den 10,7 Milliarden Euro 2017 auf 9,8 Milliarden Euro. 2019 soll der Gewinn sogar unter 8,9 Milliarden Euro fallen. Die drohende Milliardenstrafe der EU-Kartellwächter wegen Technikgesprächen mit Daimler und VW ist nur ein Grund.
Neue Impulse sind gefragt
Aktuell notiert die BMW-Aktie nur noch knapp über dem Widerstand bei 65,65 Euro. Wird dieser unterschritten, könnte die Aktie durchaus in den Bereich um 63,40 Euro fallen. Bei BMW fehlen derzeit neue Impulse durch die Konzernführung. Die Aktie ist kein Kauf. Anleger ziehen Daimler oder VW vor.
(Mit Material von dpa-AFX.)