Im zweiten Quartal brach der Gewinn von BMW deutlich ein. Gründe waren unter anderem hohe Vorleistungen für neue Technik und neue Modelle. Zudem drückte der scharfe Wettbewerb auf die Preise. Unter dem Strich fiel der Gewinn im zweiten Jahresviertel um 28,7 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Dennoch klettert die BMW-Aktie nach oben…
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging im zweiten Quartal um ein Fünftel auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich fiel der Gewinn im zweiten Jahresviertel mit 1,48 Milliarden Euro 28,7 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Analysten hatten im Vorfeld einen derartigen Rückgang erwartet.
Der Konzernumsatz legte dagegen um knapp drei Prozent auf 25,7 Milliarden Euro an. Dazu trugen steigende Erlöse in der Finanzdienstleistungssparte und bei den Motorrädern bei. Aber auch die Autosparte legte leicht zu. Das liege auch am steigenden Absatz von teureren SUVs, sagte ein Sprecher.
Der noch amtierende und in zwei Wochen abtretende Vorstandschef Harald Krüger sieht das Unternehmen weiter auf Kurs, den Absatz im Gesamtjahr leicht zu steigern. "Wir treiben konsequent neue Technologien voran, um die enormen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, mit denen unsere Branche in der aktuellen Transformation konfrontiert ist", sagte er laut Mitteilung.
Und die Herausforderungen sind zahlreich, auch bei BMW. Die Kosten für Forschung und Entwicklung lagen im Quartal mit 1,4 Milliarden Euro 5,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Investitionen in Sachanlagen stiegen um mehr als ein Drittel an. BMW investiert in neue Modelle und baut die Werke für die gleichzeitige Fertigung von Verbrennern und Elektromotoren um.
Auf eine Entspannung der düsteren Branchenstimmung kann BMW kaum hoffen. Große Autozulieferer wie Continental gehen mittlerweile für die weltweite Autoproduktion von einem Rückgang in diesem Jahr von 4 bis 5 Prozent aus.
In einer ersten Reaktion auf die Zahlen belässt die US-Bank JPMorgan die Einstufung für BMW auf "Untergewichten". Das Kursziel lautet 60 Euro. Auf den ersten Blick sei das zweite Quartal des Autobauers erwartungsgemäß verlaufen, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Investoren warteten nun auf baldige erste Aussagen des neuen Konzernchefs Oliver Zipse.