DER AKTIONÄR liebt seinen neuen Firmenwagen, den dynamischen Tesla Model 3. Während über die Zuverlässigkeit und Qualität gestritten werden kann, gibt es hinsichtlich der Fahrleistungen nur eine Meinung: Das Auto rockt. Bisher galt in den USA ein BMW 3er als Maßstab für sportliches Fahren. Doch die US-Autotester von Edmunds haben nun einen BMW 330i mit einem Model 3 auf einer Rennstrecke verglichen und kommen zu einem klaren Fazit. BMW sei nicht mehr die Ultimative Driving Maschine. „Das Model 3 macht einfach mehr Spaß, zu fahren.“
ICYMI: We took our two-year-old Tesla Model 3 with RWD and 20k miles and put it up against a new BMW 3 Series, and came away with the realization that the Tesla drives better and handles better. Bonus: it's more fun, too. https://t.co/6lULygfbXI pic.twitter.com/NrHQmI54EV
— Edmunds (@edmunds) 27. Juli 2019
BMW wird erst 2021 mit dem batteriebetriebenen i4 kontern. Tesla-Kunden lieben Elon Musk dafür, dass er nicht wartet bis die Elektromobilität Gewinne abwirft, sondern den Kunden schon jetzt mit teueren Batterien vollgepackte Elektroautos liefert. Das hat seinen Preis: Im zweiten Quartal lag der Nettoverlust bei 408 Millionen US-Dollar. Während Tesla auf der Straße BMW und Co davonfährt, bezahlen aktuell die Aktionäre die Zeche: Auf 6-Monatssicht fährt die Tesla-Aktie den Papieren von GM, Toyoto, Daimler oder BMW hinterher.
Für Bullen ist das nur eine Momentaufnahme. Die Analysten von ARK Invest etwa sind der Meinung, dass die skeptischen Analysten Tesla nicht richtig verstehen. Man messe von Musk hoch gehaltenen Themen wie Künstliche Intelligenz, vernetztes Fahren oder Batterietechnologie höheren Wert bei – und sehe ein Kursziel von 4.000 Dollar für das Jahr 2023.
"Kursziel 45 Dollar"
Ganz anders Gordon Johnson. Für ihn ist Tesla ein Autohersteller – und ein erfolgloser noch dazu. Der legendäre Contrarian-Analyst schrieb nun: „Tesla wird als Technologiefirma bewertet. Doch in der Realität ist man eine kapitalintensive Automobilfirma.“ Er weist darauf hin, dass Tesla mit dem 6-fachen Buchwert bewertet wird – während Player wie BMW, GM oder Daimler im Schnitt mit dem 1,1-fachen gehandelt würden. Auch sieht er in Zukunft einen Rückgang beim Umsatz, da am 1. Juli erneut die US-Förderung verringert wurde. Sein neues Kursziel: 45 Dollar je Aktie. "The Growth Story is dead."
Gordon Johnson hat schon einmal mit einer extremen, antizyklischen Meinung ins Schwarze getroffen: Im Rahmen der AKTIONÄR Solar-Todesliste aus dem Jahr 2011 kam Gordon Johnson zu Wort. Während das Gros der Analysten Solaraktien noch zum Kauf empfohlen hatte, hatte der US-Analyst auf ein "Weltuntergangsszenario" hingewiesen – er lag vollkommen richtig - das Gros der Solar-Firmen wie Q-Cells oder Solarworld ist verschwunden.
Hoffnung Kunden-Euphorie
Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Tesla ist überbewertet. Auch der Chart befindet sich weiterhin unter der Signallinie und im Abwärtstrend. Doch Tesla hat etwas, was nicht völlig unterschätzt werden sollte: Ein mutiges, dynamisches Auto im Markt, welches den Markenwert überraschend stark steigern könnte. Dennoch: Anleger sollten einen Trendwechsel im operativen Geschäft und Chart abwarten.
Bis dahin lohnt es sich vielmehr, auf Tesla- und Elektroauto-Profiteure wie diese Aktie zu setzen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.