BMW hat das belgische Unternehmen Umicore als Zulieferer für seine Batteriefertigung in Nordamerika gewonnen. Umicore werde aus einem neuen Werk in Ontario in Kanada kathodenaktive Batteriematerialien an den BMW-Batteriezelllieferanten AESC in den USA liefern, teilte der Autobauer am Montag mit. Das sei ein wichtiger Schritt, um die regionalen Lieferketten von BMW zu stärken und den Hochlauf der E-Mobilität zu sicherzustellen. AESC baut derzeit im US-Staat South Carolina nahe der BMW-Autofabrik Spartanburg eine Batteriezellfertigung auf.
BMW-Einkaufsvorstand Joachim Post sagte: "Wir verfolgen eine global ausgewogene Beschaffungsstrategie in den drei großen Geo-Regionen der Welt." BMW wolle Bauteile wie Batteriezellen dort kaufen, wo die Autos gebaut werden, und auch die Lieferkette für Vormaterialien schrittweise lokalisieren.
In der Zwischenzeit hat JPMorgan die Einstufung für BMW vor den Quartalszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Der Autobauer dürfte einen Umsatz von 38 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 4,2 Milliarden Euro ausweisen, schrieb Analyst Jose Asumendi in einem Ausblick. Damit dürften die Eckdaten niedriger als im Vorquartal aber insgesamt solide ausfallen.
Jefferies dagegen hat die Kaufempfehlung für die BMW-Aktie erneuert. Das Kursziel lautet 110 Euro.Für BMW hob er vor dem am 3. November erwarteten Zwischenbericht die Schätzungen für das operative Ergebnis (Ebit) und die Marge im Autogeschäft an, senkte aber wegen Investitionen und Lagerbestände seine Schätzung für den Barmittelzufluss.
Grundsätzlich betrachtet ist BMW gut positioniert. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung von Verbrennern sowie E-Autos und Wasserstofffahrzeugen. Der Anteil der Elektroautos am Portfolio steigt. BMW will dieses Jahr 15 Prozent seiner Autos mit E-Antrieb verkaufen. 2026 sollen es 33 Prozent sein.
Der Start der "Neuen Klasse" im Jahr 2025 wird für BMW einen Meilenstein darstellen. Mit Software-Baukästen für Antrieb, Fahrwerk, Bordnetz und Fahrassistenz zum Beispiel spart die neue Fahrzeuggeneration Kabelstränge, Gewicht und Geld.
Einziges Manko: Die Absätze in China schrumpfen. BMW ist im Reich der Mitte sicherlich nicht im Massenmarkt positioniert – dennoch werden auch die Münchner die immer stärkere Konkurrenz von BYD, Nio und Xpeng zu spüren bekommen.
Die Aktie hat zuletzt von rund 112 Euro bis auf 94 Euro korrigiert. Im Bereich zwischen 92 Euro und 94 Euro liegen mehrere Supports für die Aktie. Hier sollte die Aktie einen Boden ausbilden.