Die überraschend geringe Profitabilität hat Aktien von BMW am Mittwoch nach dem Quartalsbericht belastet. Die Papiere rutschten um 5,5 Prozent auf das tiefste Niveau seit Anfang Februar und zogen auch andere Autowerte in Mitleidenschaft. Die Analysten sehen die Entwicklung weniger dramatisch.
BMW hat im ersten Quartal trotz des guten Laufs bei teuren Modellen und einem Verkaufsplus weniger Gewinn eingefahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Konzern ging im Jahresvergleich um rund ein Viertel auf 4,05 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Der Konzernumsatz blieb mit 36,6 Milliarden Euro nahezu stabil.
Die viel beachtete operative Marge in der Autosparte sollte bei 9,2 Prozent liegen. Hier konnte BMW nicht überzeugen. BMW kam nur auf 8,8 Prozent vom Umsatz. Ein Rückgang um 3,3 Prozentpunkte
Jose Asumendi von JPMorgan attestierte BMW gleichwohl einen recht soliden Jahresstart. Die niedrigeren Margen seien insbesondere höheren Kosten für IT-Projekte und Personal geschuldet, so der bekannte Experte.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für BMW nach den Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. Die Profitabilität der Autosparte sei schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Philippe Houchois in einer ersten Reaktion. Die restlichen Kennziffern der Münchener seien solide.
Die Schweizer Großbank UBS hat BMW auf "Neutral" mit einem Kursziel von 100 Euro belassen. Der Autobauer sei schwach in das Jahr gestartet, schrieb Analyst Patrick Hummel in einem ersten Kommentar am Mittwoch. Die Münchener rechneten aber nun in den kommenden Quartalen mit einem gleichmäßigeren Trend.
Im aktuell schwierigen Umfeld für die Automobil-Hersteller waren von BMW keine Wunderdinge zu erwarten. Die Marge lag dennoch leicht unter den Erwartungen der Analysten.
Bei BMW liegt der Fokus auf dem Roll-out der Neuen Klasse. Mit den futuristischen Stromern sollen Margen auf dem Niveau der Verbrenner-modelle erreicht werden. Der Roll-out der Neuen Klasse beginnt 2025.
Gleichzeitig sollen dadurch die Verkaufszahlen im E-Mobility-Segment weiter klettern. 2023 lag der Anteil der Stromer bei rund 15 Prozent der Gesamtverkäufe. 2026 sollen es 33 Prozent sein. Keiner der klassischen Autobauer hat den Wandel in der Branche bisher besser gemeistert als BMW. Auf dem reduzierten Niveau können Anleger durchaus eine Position eingehen.
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