Krisenstimmung bei BMW. Trotz allgemeiner Kritik an der Dividendenpolitik, hält der Konzern an einer Ausschüttung fest und warnt im gleichen Zuge vor einer unsicheren Zukunft. Zumindest in China geht es langsam wieder bergauf.
Im Reich der Mitte, dem wichtigsten Einzelmarkt des Autobauers, sind die Absatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr, um 14 Prozent gestiegen. Dahingegen sackte im selben Zeitraum der Verkauf von Fahrzeugen der Marke BMW und Mini im weltweiten Vergleich um 41 Prozent ab.
„Die Prognosen für 2020 sind düster”, sagte Konzernchef Oliver Zipse im Hinblick auf den weltweiten Konjunkturrückgang. Er erwartet, dass sich die Nachfrage in den USA und Europa nur sehr langsam erholen werde. In Folge des Produktionsausfalls musste BMW in Deutschland 30.000 BMW-Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, in den USA wurden 7.000 Angestellte beurlaubt – unbezahlt. An den Wiederanlaufplänen halte der Konzern jedoch fest, zunächst im Ein-Schicht-Betrieb. Weiterhin will der Konzern seine Investitionsausgaben runterfahren.
Kritik an Dividendenpolitik
Trotz des unsicheren Umfeldes will der Konzern eine Dividende an seine Aktionäre ausschütten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte BMW einen Gewinn vor Steuern von sieben Milliarden Euro, wovon der Konzern 1,6 Milliarden Euro ausschütten möchte. Hierfür hagelte es bereits im Vorfeld Kritik seitens des Wirtschafts- und Finanzministeriums, die Konzerne auffordern, die Dividende auszusetzen, wenn sie staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Nichts anderes macht BMW, wenn sie ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Ebenso wird die Ausschüttung von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz kritisch hinterfragt. Rückenwind erhielt der Vorstand indes vom Aufsichtsrat. „Wir halten das Vorgehen für angemessen“, sagte Aufsichtsratschef Norbert Reithofer.
Die Aktie rauschte im Zuge der Hauptversammlung ab. Angesichts des schwachen Ausblicks drängt sich ein Einstieg derzeit nicht auf.