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08.10.2018 ‧ Jonas Lerch

BMW: Das war knapp!

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Der Worst Case für den Münchner Autobauer konnte scheinbar in aller letzter Sekunde verhindert werden. Deutsche Händler sind wohl bereit, die neuen BMW-Verträge zu unterzeichnen. An der Börse sorgt die Einigung für wenig Impulse – die BMW-Aktie bleibt schwach. Warum?

Peter Reisacher, Präsident des Verbandes Deutscher BMW-Vertragshändler, hat seine Meinung geändert. Er fordert die Händler entgegen seines Statements in der SZ nun doch dazu auf, die neuen Verträge zu unterschreiben. Der Grund: BMW hatte ihm zugesagt, dass über alle strittigen Punkte neu verhandelt werden könne. Ein Großteil der Händler dürfte somit auch weiter BMWs im Laden stehen haben.

Dieselkrise belastet

An der Börse hält sich die Freude über die Einigung in Grenzen. Die BMW-Aktie befindet sich heute mit einem Minus von 1,1 Prozent in der unteren Hälfte der DAX-Werte. Die Auswirkungen der gekappten Jahresprognose vor zwei Wochen belasten den Kurs weiterhin. Zusätzlich drückt das schlechte Sentiment aufgrund des Diesel-Skandals seit Monaten auf die Stimmung.

BMW ist gegen die Zwangs-Umrüstung von Diesel-PKW. Der DAX-Konzern lockt stattdessen mit Gutschriften von 6.000 Euro, um die Diesel-Autos aus dem Verkehr zu ziehen. Das nachlassende China-Wachstum sowie der immer wieder aufflammende Handelskonflikt sorgen zusätzlich für Unsicherheit.

USA Ungewissheit

Zum Dieselskandal und er gekappten Jahresprognose gesellt sich noch ein weiteres Problem. BMW leidet in den USA unter der enormen Konkurrenz im E-Sektor. Bernhardt Kuhnt, Nordamerika-Chef bei BMW, räumte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg ein: „Tesla fährt sein Volumen hoch und macht Druck im Mittelklassesegment.“

BMW ist weit davon entfernt, ein Tesla-Jäger zu werden. Denn erst im Jahr 2020 steigt der Autobauer mit dem iX3 in die Kompaktklasse der E-Autos ein. Der SUV Markt wird mit dem iNext noch später – nämlich erst 2021 bedient. Tesla dürfte bis dahin seinen Vorsprung im Heimatmarkt weiter ausbauen.

DER AKTONÄR rät Anlegern aufgrund der genannten Unsicherheiten aktuell von einem Kauf der BMW-Aktie ab.

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