Der Autobauer BMW ist auf der Suche nach einem neuen Chef. BMW-Vorstand Harald Krüger wird seinen Vertrag der bis Ende April 2020 läuft nicht verlängern. Als Nachfolger wird derzeit Produktionsvorstand Oliver Zipse gehandelt.
Der Aufsichtsrat von BMW will sich in seiner Sitzung am 18. Juli mit der Nachfolge von Harald Krüger befassen. Krüger wird seinen Vertrag, der noch bis Ende 2020 läuft , nicht verlängern. "Nach über zehn Jahren im Vorstand, davon mehr als vier Jahre als Vorstandschef der BMW Group, will ich mich nun beruflich neu orientieren", sagte Krüger laut Mitteilung.
Schon seit einigen Wochen steht Krügers Zukunft bei BMW im Fokus. Kritiker warfen ihm Zaghaftigkeit bei der Ausrichtung des Konzerns auf künftige Aufgaben vor. Fakt ist: Krüger hat die Steilvorlage von Ex-BMW-Vorstand Norbert Reithoher nicht aufgenommen. Reithofer hat frühzeitig neue Trends gesetzt und hat mit seinem Team den Elektroflitzer i3 und das Hybridmodell i8 ins Rennen geschickt. Krüger hat im Anschluss diesen Vorsprung leichtfertig verspielt.
Krüger hat in seiner Amtszeit 2016 die Führung im weltweiten Verkauf von Premiumautos an den Erzrivalen Mercedes-Benz aus dem Daimler-Konzern abgeben müssen. Auf Krüger dürfte nun Produktionsvorstand Oliver Zipse an der Spitze von BMW folgen.
Zipse ist 55 Jahre alt und könnte schon auf der Aufsichtsratssitzung Mitte Juli am US-Standort in Spartanburg (South Carolina) zum neuen Chef gekürt werden, hieß es in der FAZ. Ein BMW-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren. Als ein weiterer interner Kandidat aus dem Vorstand gilt Entwicklungschef Klaus Fröhlich, der allerdings mit 59 Jahren bald die bei BMW geltende Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände erreicht.
Die BMW-Aktie hat sich zuletzt wieder deutlich von ihren Tiefs gelöst. Charttechnisch hat das Papier die 50-Tage-Linie bei 66,41 Euro geknackt. Die nächsten kleineren horizontalen Widerstände liegen bei 67,37 Euro und im Anschluss bei 69,61 Euro. Werden diese Hürden genommen, so kann die BMW-Aktie durchaus bis an die wichtige 200-Tage-Linie bei 72,02 Euro laufen.