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BMW-Aktie: Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort

BMW-Aktie: Zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort
Foto: Börsenmedien AG
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Jochen Kauper 03.06.2019 Jochen Kauper

BMW wird in Kürze in San Luis Potosí in Zentralmexiko ein neues Werk eröffnen. Die Neuigkeiten aus Washington kommen deshalb zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Weil Mexiko angeblich nicht genug gegen die illegale Migration macht, droht US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf alle Importe aus Mexiko. Los gehen soll es mit einer fünfprozentigen Sonderabgabe. Die BMW-Aktie steht nicht nur deshalb weiter unter Druck.

Sollte Mexiko nicht einlenken, könnten die Sonderzölle bis Oktober von aktuell fünf Prozent auf 25 Prozent steigen. "Mexiko hat die Vereinigten Staaten über Jahrzehnte ausgenutzt", sagt Trump. Warum ist das problematisch für die Autobauer? Mexiko ist ein strategischer Knotenpunkt für die Automobilindustrie: Das Land liegt genau neben dem Großkunden USA, verfügt über eine geografische Schlüssellage, niedrige Löhne sowie Freihandelsabkommen mit mehr als 40 Staaten. Viele ausländische Unternehmen investieren hier, zum Beispiel Volkswagen, Daimler, Toyota und General Motors.

Neues BMW-Werk in Mexiko

Und BMW wird am 6. Juni sein neues Werk für die 3er-Serie in San Luis Potosí eröffnen. US-Präsident Donald Trump stört vor allem die negative Handelsbilanz der Vereinigten Staaten gegenüber anderen Ländern. Er sieht den enormen negativen Saldo als Folge der Politik anderer Länder, die aus seiner Sicht mit unfairen Methoden ihre Exportindustrien fördern.

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Für die USA ist Mexiko einer der größten Handelspartner: Die USA kaufen 68 Prozent der mexikanischen Auto-Produktion. 2018 stammte eines von drei in die USA importierten Autos aus Mexiko - das waren fast 2,7 Millionen Pkw, Pick-ups und Vans.

Trump sieht sich als Retter der einst stolzen amerikanischen Autoindustrie. "Wenn sie keine Zölle zahlen wollen, werden die Firmen, die 30 Prozent unserer Autoindustrie genommen haben, Mexiko verlassen und zurück in die USA kommen", schreibt der US-Präsident auf Twitter.

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Schwache Kursentwicklung

Die BMW-Aktie ist ein Spiegelbild der schlechten fundamentalen Entwicklung und natürlich auch des neuesten Zollstreits zwischen den USA und Mexiko. Das BMW-Papier ist aufgrund der Ankündigung neuer Zölle unter die wichtige Marke bei 63,40 Euro gefallen. Die nächste starke Unterstützung wartet erst im Bereich von 60,50 Euro. So niedrig notierte das Papier zuletzt im Jahr 2012. Entwarnung kann man bei BMW noch nicht geben. Anleger warten eine Bodenbildung ab.

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