Trotz Rekordinvestitionen in neue Modelle und Technologien will BMW im laufenden Jahr die langfristig angepeilte Marge erreichen, wie der Konzern am Donnerstagmorgen mitteilte. Dennoch ist die Aktie kurz nach Börsenbeginn rund ein Prozent im Minus.
Investitionen auf Rekordniveau
BMW will im laufenden Jahr mehr als je zuvor in Forschung und Entwicklung sowie in neue Modelle investieren. Die Investitionsquote soll auf über sechs Prozent steigen, die F&E-Quote auf über fünf Prozent. Finanzchef Walter Mertl sagte, dies sei notwendig, um "die Zukunft der Mobilität zu gestalten".
Trotz der hohen Investitionen will BMW seine EBIT-Marge im Autogeschäft zwischen acht und zehn Prozent halten. Analysten hatten bislang mit einem Wert von gut neun Prozent für das laufende Jahr gerechnet. Der Vorsteuergewinn dürfte leicht zurückgehen.
Elektroautos als Wachstumstreiber
Die Auto-Auslieferungen sollen 2024 leicht zulegen, das bedeutet bei BMW ein Plus zwischen einem und fünf Prozent. Vor allem die vollelektrischen Autos sollen 2024 weiterhin der stärkste Wachstumstreiber für BMW sein. Der Konzern will im Laufe des Jahres die vollelektrische Neue Klasse auf den Markt bringen, die mit einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern und einer Ladezeit von nur zehn Minuten neue Maßstäbe setzen soll.
Gebrauchtwagenpreise dämpfen Gewinn
Die Münchner stellen sich allerdings auf Gegenwind bei den Gebrauchtwagenpreisen ein, was den Gewinn insgesamt dämpfen dürfte. Die Normalisierung bei Angebot und Nachfrage setze sich fort. Es werde davon ausgegangen, dass sich die Wiedervermarktungserlöse von Leasingrückläufern gegenüber 2023 weiter abschwächten.
Analyst ist kritisch
UBS-Analyst Patrick Hummel wertete die Ziele des Konzerns beim freien Mittelzufluss der Autosparte (Free Cashflow) als etwas enttäuschend. Diese begrenzten auch die Chancen für beschleunigte Aktienrückkäufen. Nach 6,9 Milliarden Euro Mittelzufluss im vergangenen Jahr peilt BMW dieses Jahr einen Wert von mehr als 6 Milliarden an. Insgesamt sei der Ausblick durchwachsen ausgefallen, schrieb Experte Hummel.
BMW steht im Jahr 2024 vor einem Spagat. Der Konzern tätigt einerseits hohe Investitionen, muss allerdings auch seine Profitabilität sichern. Die vollelektrischen Autos spielen dabei eine Schlüsselrolle. Investierte Anleger halten weiter an der Aktie fest.