Der Markt war mit den Zahlen für das erste Quartal ganz und gar nicht zufrieden. Das Ergebnis war ein Minus von zwischenzeitlich knapp vier Prozent für die BMW-Aktie. Vorstand Harald Krüger setzt große Hoffnungen auf das zweite Halbjahr. In China starte eine Langversion des SUV-Modells X1, auch für das Limousinen-Flaggschiff 7er werde es neue Varianten geben, die erst ab Sommer richtig einschlagen sollen. "Wir haben dort einfach einen gewissen Optimismus, dass im zweiten Halbjahr dann auch das Wachstum kommen wird", sagte Krüger. Auf jeden Fall gibt es bei BMW Handlungsbedarf: Denn einige teure Modelle liefen nicht so gut. Beim 5er, dem 6er und dem X5 musste BMW sinkende Verkaufszahlen verkraften. Je teurer die Modelle, desto mehr Gewinn werfen sie meist für den Konzern ab.
BMW vergrößert die Reichweite des i3
Auf der anderen Seite kommt BMW in Sachen Elektromobilität deutlich vorwärts. Der Autobauer hat ohne großes Tamtam eine neue Version des i3 vorgestellt. Ein Update des Akkus verbessert die Reichweite des Elektroflitzers deutlich. 300 Kilometer kommt der i3 mit einer einzigen Ladung. Im Alltagseinsatz "auch bei widrigen Wetterbedingungen und bei Nutzung der Klimaanlage oder Heizung" schafft das Auto laut BMW mit einer Akkuladung noch etwa 200 Kilometer. Zum Vergleich: vorher waren es nur rund 140 Kilometer.
Satter Preis
Der i3 ist eines der Autos, für das die von der Bundesregierung beschlossene Kaufprämie gilt. Der Flitzer mit der verbesserten Akkuversion soll im Sommer auf den Markt kommen. Einziges Manko: Das Modell wird in der günstigsten Ausführung allerdings sportliche knapp rund 36.200 Euro kosten.
Aktie mit Rückschlag
Es bleibt dabei: Was die Elektromobilität betrifft, so ist BMW nach Ansicht von DER AKTIONÄR unter den deutschen Autobauern am besten aufgestellt. Mit dem i3 und dem Hybridmodell i8 hat man sich gut positioniert. Hinzu kommen neue Hybridmodelle der 4er und 5er Serie. Bis vor kurzem sah die BMW-Aktie technisch richtig gut aus. Die 90-Tage-Linie hatte das Papier hinter sich gelassen. Die 200-Tage-Line war greifbar. BMW entwickelte sich ohnehin in den letzten Tagen besser als die Daimler-Aktie. Am Dienstag folgt der Rückschlag. Die 90-Tage-Linie muss nun schnellstmöglich zurück erobert werden. Der starke Euro allerdings macht es den exportlastigen Autowerten doppelt schwer. Allerdings: Der kurzfristige Aufwärtstrend ist noch intakt! DER AKTIONÄR sieht das als Nachkaufchance.
Schwache Tage sollten Anleger zum Kauf nutzen. Der Stoppkurs wird bei 73,50 Euro gesetzt.