Nach den kräftigen Kursverlusten hat sich die BMW-Aktie zum Wochenende wieder von ihren Tiefs lösen können. Der Grund für die vorangegangenen Verluste war ein Bericht der "Auto Bild" über möglicherweise überhöhte Abgaswerte bei einem BMW X3 xDrive 20d bei einem Straßentest des International Council on Clean Transportation (ICCT). Neben der Zeitschrift melden sich auch die Analysten zu Wort.
Die Anleger sind angesichts des Abgas-Skandals beim Wettbewerber Volkswagen offenbar stark verunsichert. Allerdings stellte die Zeitschrift dann in einer Stellungnahme aber klar, man habe BMW keine Manipulationsabsicht unterstellen wollen. Einzelheiten, die die Überschreitungen erklären könnte, lägen dem Blatt nicht vor. Die "Auto Bild" betonte, aus dem Test lasse sich keinesfalls das Vorhandensein einer Abschaltvorrichtung ablesen.
Ungerechtfertigter Kurseinbruch
Analyst Christian Ludwig vom Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat die Einstufung für BMW auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 100 Euro belassen. Der Kurseinbruch infolge der Spekulationen um den Abgasausstoß beim X3 20d sei nicht gerechtfertigt, schrieb Ludwig. Der Autobauer hatte einen Bericht über angebliche Manipulationen von Werten bei Abgastests zurückgewiesen.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat BMW auf "Overweight" belassen. Die Klarstellung, dass BMW keine Abgastests manipuliert habe, dürfte die Anleger erleichtern, schrieb Analyst Harald Hendrikse in einer Studie. Die Konsequenzen des VW-Manipulationsskandals für die globalen Testbedingungen und Anforderungen dürften aber die ganze Branche treffen. China sorge zudem für scharfen Gegenwind bei BMW. Innerhalb der Branche rät der Experte jedoch, die Aktie überzugewichten.
Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung für BMW auf "Accumulate" mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. Die Kursverluste im Sog des Abgas-Skandals beim Konkurrenten Volkswagen seien übertrieben, so Analyst Holger Schmidt.
(Mit Material von dpa-AFX)