Im schwachen Marktumfeld verliert am Freitag auch die BMW-Aktie an Boden. Der Abwärtstrend beim Autobauer hält damit weiterhin an. Seit dem Hoch im Dezember hat der Titel bereits über 30 Prozent an Wert verloren. Neben den Folgen des Abgasskandals beim Rivalen VW gibt es noch weitere Belastungsfaktoren.
Bei den Verkaufszahlen kann BMW derzeit nicht Schritt halten mit dem Oberklasse-Konkurrenten Mercedes. Zwar verkauften die Münchner im Mai 5,6 Prozent mehr Autos als vor einem Jahr. Mercedes-Benz konnte den Absatz um 12,9 Prozent steigern. Auf Jahressicht vergrößert sich der Rückstand damit noch mehr. BMW hat in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 797.457 Autos seiner Kernmarke verkauft. Mercedes-Benz setzte 878.538 Wagen ab.
Spannung verspricht auch das anstehende Referendum zum Brexit. Großbritannien ist der viertgrößte Markt für BMW, ein EU-Austritt könnte hier Folgen haben. "Für unser Geschäft wollen wir auch für die Zukunft natürlich kalkulierbare Rahmenbedingungen. Sobald jemand diese verändert, entsteht Risiko", erklärte der britische BMW-Vertriebschef Ian Robertson zuletzt. Unabhängig von der Entscheidung bleibe aber abzuwarten, wie sich beide Seiten bei der Gesetzgebung und Regulierung verhalten.
Enger Stopp
In den vergangenen Wochen hat sich die BMW-Aktie nicht von ihrer besten Seite präsentiert. Im Bereich der 70-Euro-Marke könnte sich derzeit ein Boden ausbilden. Wer in der Autobranche zugreifen will, sollte derzeit auf die VW-Aktie setzen. Die Folgen des Dieselskandals dürften hier eingepreist sein und das bessere Chartbild überzeugt.
(Mit Material von dpa-AFX)