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Block: Schwache Zahlen, positive Aussichten – Aktie fährt Achterbahn

Block: Schwache Zahlen, positive Aussichten – Aktie fährt Achterbahn
Foto: Block
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Nikolas Kessler 06.05.2022 Nikolas Kessler

Das US-Fintech Block (ehemals Square) hat im ersten Quartal einen heftigen Umsatz- und Gewinnrückgang erlitten. Die starke Performance der beliebten Finanz-App „Cash“ und ein optimistischer Ausblick haben im nachbörslichen Handel am Donnerstag aber dennoch für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Inzwischen ist die Euphorie aber wieder weg.

Die Zahlen für das erste Quartal, die Block am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss vorgelegt hat, lassen sich wohl am besten als durchwachsen beschreiben (Hier geht's zur Mitteilung des Unternehmens). Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 22 Prozent auf 3,96 Milliarden Dollar gesunken und lag damit unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt lediglich einen Rückgang auf 4,15 Milliarden Dollar auf dem Zettel hatten.

Maßgeblich zum Rückgang der Erlöse beigetragen hat allerdings das Bitcoin-Geschäft innerhalb der „Cash“-App, das zwar umsatzstark, aber margenschwach ist. Aufgrund der zuletzt eher mauen Entwicklung am Kryptomarkt hat das Interesse der Nutzer nachgelassen, wodurch die sich der gesondert ausgewiesene Bitcoin-Umsatz auf 1,73 Milliarden Dollar halbiert hat. Um den Bitcoin-Effekt bereinigt ist der Netto-Umsatz um 44 Prozent auf 2,23 Milliarden Dollar gestiegen.

Das Volumen der über die Plattform von Block abgewickelten Transaktionen (GPV) kletterte um 31 Prozent auf 43,5 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten im Vorfeld durchschnittlich mit 45,3 Milliarden gerechnet.

Quelle: Block

Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) lag mit 195 Millionen Dollar deutlich über den Erwartungen der Wall Street von 136 Millionen Dollar. Unter dem Strich ist Block mit einem Minus von 204 Millionen Dollar beziehungsweise 38 Cent pro Aktie in die Verlustzone gerutscht. Auf bereinigter Basis ging der Gewinn pro Aktie um 56 Prozent auf 18 Cent zurück. Analysten hatten im Schnitt ein bereinigtes EPS von 20 Cent erwartet.

Bereinigt um negative Effekte durch die zu Jahresbeginn abgeschlossene, rund 29 Milliarden Dollar schwere Übernahme des australischen Ratenzahlungsspezialisten Afterpay lag der Nettoverlust bei 114 Millionen Dollar.

Cash-App und Ausblick überzeugen

Positive stimmte Anleger und Analysten die starke Entwicklung der „Cash“-App – die sich nach Unternehmensangaben auch zu Beginn des zweiten Quartals fortgesetzt habe. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei der Netto-Umsatz der Sparte im April um rund 15 Prozent gestiegen – ohne Berücksichtigung der Afterpay-Übernahme.

Ungeachtet des herausfordernden Marktumfelds mit hoher Inflation und steigenden Zinsen habe man bislang keine negativen Auswirkungen auf die Konsumausgaben der Nutzer beobachtet, erklärte Finanzchefin Amrita Ahuja bei einer Analystenkonferenz im Anschluss an die Bilanzvorlage.

Für die folgenden Quartale stellte sie zudem sequentielle Anstiege des Bruttogewinns in der Händler-Sparte (Square) und dem Geschäft mit der "Cash"-App in Aussicht. Auf einen detaillierteren Ausblick für das Gesamtjahr verzichtete das Unternehmen allerdings.

Aktie fährt Achterbahn

Die Block-Aktie hat am Donnerstag im nachbörslichen Handel mit einem Kurssprung um bis zu zehn Prozent auf die Zahlen und die Aussagen zur künftigen Entwicklung reagiert. Im sehr schwachen Gesamtmarkt hatte sie im regulären Handel an der Wall Street zuvor jedoch fast ebenso viel verloren. Nach anfänglichen Gewinnen zum Handelsstart am Freitag ist sie anschließend erneut spürbar unter Druck geraten und notiert inzwischen wieder im Bereich des Donnerstagsschlusskurses.

Block (WKN: A143D6)

Die Anleger tun sich offenbar schwer damit, das jüngste Zahlenwerk einzuordnen. Die schwachen Vorgaben vom Gesamtmarkt sowie die große Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Zins-und Konjunkturentwicklung tun das Übrige. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie daher vorerst ein Watchlist-Kandidat – ein Widereinstieg drängt sich nicht unmittelbar auf.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Block.  

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