BlackRock ist der größte Vermögensverwalter der Welt und gerade bei passiven Indexfonds (ETFs) das Maß aller Dinge. Auch in Europa ist man der Marktführer. Doch durch eine clevere Übernahme entsteht mit Amundi aus Frankreich ein neuer Player. Die Bewertung der Franzosen ist deutlich günstiger.
Amundi hat den Abschluss der Übernahme von Lyxor bekannt gegeben. Der Deal konnte damit zwei Monate früher als gedacht abgeschlossen werden. Lyxor gilt als einer der Pioniere auf dem europäischen ETF-Markt. Die ehemalige Asset-Management-Sparte der Société Générale ergänzt sehr gut das Portfolio von Amundi. Gezahlt wurden 825 Millionen Euro in bar.
Lyxor-Übernahme ist Coup
Lyxor ist der drittgrößte Player bei passiven Fonds auf dem Kontinent und nach eigenen Angaben liegen zwei Drittel des verwalteten Vermögens in ETFs. Amundi steigt durch die Übernahme laut Konzernangaben zum größten europäischen ETF-Anbieter auf und dürfte auf einen Marktanteil von 14 Prozent kommen. Damit verdrängt man die bisherige Nummer 2, die deutsche DWS Group. Unangefochtener Marktfrüher in Europa bleibt jedoch BlackRock mit 44 Prozent.
Günstiger als BlackRock und die Peers
Das Geschäft mit ETFs boomt seit der Pandemie und bekommt durch neuartige Fonds, die besonders nachhaltig investieren, neuen Schub. Amundi gilt hier als führend und sollte im laufenden Jahr von diesem Segment besonders profitieren. Attraktiv erscheint derzeit die Dividendenrendite von 5,4 Prozent und das KGV, das bei 12 liegt. Im Schnitt der letzten zehn Jahre lag Amundi dort bei 14. Die Peers weltweit kommen derzeit ebenfalls auf 14, BlackRock auf 22.
Charttechnisch notiert der Kurs aktuell unter dem GD50 bei 74,25 Euro. Neueinsteiger warten den Bruch des gleitenden Durchschnitts ab. Dividendenjäger sollten bei dem Papier auf ihre Kosten kommen. Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 65,00 Euro.