Goldman Sachs galt einst als die mächtigste Institution an der Wall Street. Der Gewinnsprung im zweiten Quartal untermauert, dass die Investmentbank noch immer weiß, wie es geht. Der Einfluss wird den Goldmännern aber zunehmend streitig gemacht. Der neue Player heißt BlackRock und agierte bisher eher im Schatten. Dabei ist der Konzern die Nr. 1 in einem riesigen Zukunftsmarkt.
BlackRock ist der weltgrößte Vermögensverwalter und betreute zum Ende des ersten Quartals 6,47 Billionen Dollar. Das ist mehr als zwei Mal die jährliche Wirtschaftsleistung von Deutschland. Im Vergleich zum letzten Quartal 2019 war das aber ein deutlicher Rückgang um 12,9 Prozent, denn die Coronakrise macht auch vor der Nr. 1 nicht Halt.
Am Freitag, 17. Juli, legt BlackRock nun seine Bilanz für das zweite Quartal vor. Die Schätzungen der Analysten gehen von einem Gewinnanstieg auf 6,97 Dollar je Aktie nach 6,41 Dollar vor einem Jahr aus. Damit hätte der Vermögensverwalter auch mehr als im ersten Quartal 2020 verdient (6,60 Dollar je Aktie).
Der Fokus wird wie immer auch auf dem insgesamt verwalteten Vermögen liegen: Die Marke von sieben Billionen Dollar könnte laut dem Analysten-Konsens wieder geknackt werden. Nach 6,47 Billionen Dollar in den ersten drei Monaten dieses Jahres wird ein Sprung auf 7,19 Billionen Dollar erwartet. Dazu beitragen sollen auch Nettokapitalzuflüsse von geschätzt 78,0 Milliarden Dollar, nachdem Anleger im letzten Quartal größere Beträge abzogen.
BlackRock hat charttechnisch eine V-förmige Erholung vollzogen und steht kurz vor dem Bruch des Widerstandes bei 575,00 Dollar. Zuvor müsste jedoch noch das Jahreshoch vom Februar bei 572,40 Dollar genommen werden. Fallen die Zahlen morgen Mittag entsprechend gut aus, sollte das kein Problem sein.
DER AKTIONÄR hat die Aktie auf seiner Empfehlungsliste und hält den Konzern für ein Basisinvestment im Finanzsektor. Mutige Anleger können noch vor den Zahlen aufspringen, alle anderen warten ab. Der Stopp liegt bei 400,00 Euro.