Die BlackRock-Aktie hat sich nach dem jüngsten Absturz zuletzt wieder gefangen. Auf Wochensicht steht bei den Papieren des größten Vermögensverwalters der Welt gar ein kleines Plus zu Buche – vor allem dank der jüngsten entschlossenen Bankenrettungen. Der BlackRock-Boss Larry Fink sieht jedoch weitere Risiken für das Finanzsystem.
Konkret hat der US-Konzernlenker davor gewarnt, dass der regionale Bankensektor in den USA nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) weiterhin gefährdet sei und dass die Inflation anhalten und die Zinsen weiter steigen würden, wie Reuters jüngst berichtete. In seinem jährlichen vielbeachteten Brief an Investoren beschrieb Fink die derzeitige Finanzsituation als den "Preis des leichten Geldes".
Es sei aus seiner Sicht noch zu früh, um den Schaden in Gänze abzuschätzen. "Die Regulierungsbehörden haben bisher schnell reagiert, und entschlossene Maßnahmen haben dazu beigetragen, Ansteckungsgefahren abzuwehren. Aber die Märkte bleiben angespannt". Hintergrund: Die Fed musste seit rund einem Jahr die Zinsen um fast 500 Basispunkte anheben, um die Inflation zu bekämpfen. Der BlackRock-CEO geht sogar von weiteren Zinserhöhungen aus.
Fink ging allerdings in seinem Brief dar nicht darauf ein, in welchem Außmaß sein Unternehmen von der Krise der US-Regionalbanken betroffen ist. Reuters-Berechnungen zufolge, denen Morningstar-Daten zugrunde liegen, sind die Fonds von BlackRock und anderen Vermögensverwaltern von den Folgen der Bankpleiten am stärksten betroffen. Der Vermögensverwalter erklärte jedoch jüngst, dass es nur geringe SVB-Risiken, also hinsichtlich offener Risikopositionen, gebe.
Die BlackRock-Aktie hat den gestrigen US-Handelstag mit einem leichten Aufschlag von rund einem Prozent bei rund 637 Dollar beendet. Auf dem weiteren Weg nach oben steht nun das jüngst markierte Verlaufshoch (10. März) von 651 Dollar im Wege, im Anschluss müsste der US-Finanztitel dann einen starken Widerstand im Form des GD 200 bei rund 672 Dollar überwinden.
Die Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Dennoch verbleibt der weltweit größte Vermögensverwalter auf der Watchlist, da die Nettozuflüsse im vergangenen Quartal per Saldo gestiegen sind (DER AKTIONÄR berichtete). Ein Neueinstieg macht jedoch erst mit der Herausnahme des GD200 Sinn.