Der angeschlagene Smartphone-Hersteller Blackberry will mit dem Verkauf von Immobilien seine Kasse aufbessern. Das teilte der kanadische Konzern am Dienstagabend mit. An der Börse wurden die Pläne mit Wohlwollen aufgenommen - die Aktie setzte ihre Erholung der letzten Wochen fort.
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Die Mehrheit der Gebäude im Heimatland Kanada werde abgestoßen, so die Information aus Waterloo, dem Firmensitz von Blackberry. Der noch benötigte Teil der Flächen soll danach zurückgemietet werden. Der Immobilienverkauf verschaffe dem Unternehmen finanzielle Luft, erklärte der seit November amtierende Konzernchef John Chen. Unternehmenskenner gehen davon aus, dass die Verkäufe rund 500 Millionen Dollar einbringen könnten. "Blackberry wird seine Firmenzentrale auch weiterhin in Waterloo haben", versicherte Chen allerdings.
Verteidigungsministerium setzt auf Blackberry
Bereits am Montag war die Aktie an der Heimatbörse in Toronto um zeitweise fast 20 Prozent gestiegen. Zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium gemeldet, dass man bis Ende Januar 80.000 BlackBerrys beschaffen will. BlackBerry bekam vom Pentagon den Vorzug gegenüber dem Mitbewerber Samsung. Der Grund dafür war laut einem BlackBerry-Blog eine Sicherheitslücke in Samsungs Knox-Enterprise-Software.
Abstauberlimit für Risikofreudige
Die Strategie des neuen Chefs, Blackberry weniger auf das Endkundengeschäft auszurichten, sondern stattdessen wieder zunehmend den Sicherheitsaspekt und die Unternehmenskunden im Visier zu haben, scheint bei den Anlegern anzukommen. Die Aktie hat sich seit Dezember verdoppelt. Kurzfristig scheint die Aktie überhitzt, doch könnte der Kurs bei anhaltend gutem Newsflow wieder in Richtung 18 Dollar steigen. Mutige Anleger platzieren bei 10,00 Kanada-Dollar (umgerechnet etwa 6,75 Euro) ein Abstauberlimit.
(mit Material von dpa-AFX)