Die US-Börsenaufsicht SEC hat am Donnerstag die Entscheidung über sechs Zulassungsanträge für Spot-ETFs auf den Bitcoin vertagt, darunter auch der von BlackRock. Das kommt weder sonderlich überraschend, noch schmälert es automatisch die Erfolgsaussichten der Anträge. Am Markt hat die Entscheidung aber dennoch für deutliche Verluste gesorgt.
Kurz vor Ablauf einer ersten Frist am Wochenende hat die SEC am Donnerstagabend deutscher Zeit die Entscheidung über sieben Zulassungsanträge für Bitcoin-Spot-ETFs vertagt. Betroffen davon sind die Anträge von BlackRock, Bitwise, Fidelity, Valkyrie, VanEck, Wisdomtree sowie der gemeinsame Antrag von Invesco und Galaxy.
Ab Veröffentlichung im US-Bundesregister hat die Behörde nun weitere 45 Tage Zeit, um die Zulassung der Produkte zu prüfen. Innerhalb dieser Frist kann sie die Anträge zulassen, ablehnen oder die Entscheidung erneut vertagen. Nach Daten von Bloomberg wird es nun Mitte Oktober wieder spannend, wenn die zweite Entscheidungsfrist für Produkte der sieben Antragsteller ausläuft.
Neue Frist bis Mitte Oktober
Bloomberg-Experte James Seyffart veröffentliche bei X (ehemals Twitter) eine Übersicht der nächsten Termine. Zudem erinnert er daran, dass die gestrige Fristverlängerung bei der Zulassung der Spot-ETFs „voll und ganz erwartet“ wurde. „Es wäre ein Schock gewesen, wenn sie diese Woche genehmigt worden wären“, so Seyffart.
NEXT DATES TO WATCH:
— James Seyffart (@JSeyff) August 31, 2023
Middle of October are the next major days to watch. Namely October 16th. (& @GlobalXETFs' Oct 7)
Also, reminder that we fully expected delays on this round of spot #Bitcoin ETF filings. Would have been a shock if they were approved this week. pic.twitter.com/i14fg8FWun
Dass sich die SEC bei der Entscheidung Zeit lässt, ist nämlich keineswegs überraschend. Branchenbeobachter wie Bloomberg-Experte Eric Balchunas hatten die Hoffnung auf eine Zulassung in der ersten Entscheidungsrunde bereits im Vorfeld gedämpft. Auch DER AKTIONÄR hatte in der aktuellen Ausgabe (36/23) vom Mittwoch geschrieben, dass eine Verschiebung der Entscheidung durch die Behörde das wahrscheinlichste Szenario ist.
Bitcoin gibt Gewinne ab
Der Bitcoin ist nach Bekanntwerden der Entscheidung aber trotzdem kräftig unter Druck geraten und hat die Gewinne aus der Wochenmitte am Donnerstagabend wieder vollständig abgegeben. Am Freitagmorgen notiert der Kurs auf 24-Stunden-Sicht rund 4,5 Prozent tiefer im Bereich der 26.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht steht die digitale Leitwährung damit nahezu unverändert da.
Einige Marktteilnehmer hatten offenbar darauf spekuliert, dass die SEC nach der juristischen Niederlage im ETF-Streit mit Grayscale am Dienstag die Segel streicht und die ETF-Anträge direkt durchwinkt. Diese Hoffnungen wurden nun enttäuscht. Verloren ist deshalb aber noch nichts, denn keiner der Anträge wurde bislang abgelehnt.
DER AKTIONÄR bleibt daher zuversichtlich und geht weiterhin davon aus, dass physische Bitcoin-ETFs in den USA nur noch eine Frage der Zeit sind. Bis es soweit ist und der ETF-Boost womöglich eine neue Rally in Gang setzen kann, brauchen Anleger aber Geduld und starke Nerven.
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