Eigentlich könnten Goldanleger zufrieden sein: Gold hat in den vergangenen Tagen eine Rallye von mehr als 100 Dollar auf das Parkett gezaubert. Vom Tief bei 1.680 Dollar ging es bis auf fast 1.800 Dollar nach oben. Doch zum einen wurde damit nur der Flash Crash von Montag wettgemacht, zum anderen konnten die Goldminenaktien diesem Trend nicht folgen. Im Gegenteil: Der GDX erreichte gestern sogar ein neues zyklisches Tief.
Jake Klein, Chairman des australischen Goldproduzenten Evolution Mining, sieht aber neue Hoffnung für den Goldpreis. Seiner Ansicht nach wir die hohe Volatilität bei Bitcoin die Investoren zurück in Gold treiben. Seiner Ansicht nach habe Bitcoin noch einen weiten Weg vor sich, bevor die Kryptowährung die „Langlebigkeit und Sicherheit“ aufweisen könne, die Gold den Anlegern in den vergangenen 70 Jahren gegeben habe. Derzeit sei ein hoher Betrag an spekulativen Kapital in Bitcoin gebunden. Klein ist aber der Meinung, dass Bitcoin und Gold co-existieren können.
Über den Goldhimmel sind mit dem Flash-Crash dunkle Wolken aufgezogen. Auf den ersten Blick scheint Gold den technischen Schaden, der mit dem Abverkauf entstanden ist, wieder beseitigt zu haben. Doch der Anstieg endete praktisch beim ersten Widerstand, bei 1.793 Dollar. Gold schaffte es nicht zurück über 1.800 Dollar und noch wichtiger: Der Widerstand bei 1.840 Dollar, der so etwas wie der Schlüssel für die Bullen ist, wurde nicht mehr getestet, geschweige denn überwunden. Gold ist damit angeschlagen. Auf der Gegenseite sieht der Dollar-Index (dxy) nach weiterer Stärke in den kommenden Wochen aus. Das dürfte es dem Goldpreis nicht leichter machen. Nach oben bleibt die Marke von 1.840 Dollar der wichtigste Widerstand, nach unten müssen die Bullen die 1.680 Dollar verteidigen, um nicht in ein deutlich bearisheres Szenario abzurutschen.