Goldman Sachs ist in der Krypto-Ära angekommen und hat einen Trading Desk für Digitalwährungen an den Start gebracht. Das geht aus einem internen Memo hervor, aus dem CNBC exklusiv zitiert. Erste Trades seien bereits erfolgreich abgewickelt worden.
Das Krypto-Team sei innerhalb der Abteilung Global Currencies and Emerging Markets (GCEM) angesiedelt und berichte an Goldman-Sachs-Partner Rajesh Venkataramani, heißt es in der Mitteilung an die Mitarbeiter. Es sei zudem Teil der Digital-Assets-Strategie der Investmentbank, die von Mathew McDermott federführend vorangetrieben wird.
Nach langem Hin und Her hat Goldman Sachs damit nun Pläne umgesetzt und offiziell verkündet, die mindestens ins Jahr 2017 zurückreichen. Zudem habe man am Donnerstag das "Digital Assets Dashboard" erfolgreich gestartet. Die Software-Plattform liefert Nutzern in Echtzeit Daten und Nachrichten zum Kryptomarkt.
Die ersten Trades mit zwei verschiedenen Bitcoin-Derivaten seien bereits erfolgreich über die Bühne gegangen. Dabei habe es sich um Transaktionen mit Bitcoin-Futures von CME sowie Non-deliverable Forwards (NDFs), einer Art Devisentermingeschäfte ohne Währungstausch, gehandelt.
Bei solchen Finanzprodukten erfolgt das Settlement in Cash – Goldman muss dabei also nicht selbst mit „physischen“ Bitcoin-Beständen hantieren. Dazu sei das Institut noch nicht in der Lage, schreibt Venkataraman in seinem Memo.
Banken öffnen sich für Kryptos
Nachdem Morgan Stanley bereits im März angekündigt hatte, wohlhabenden Kunden Zugang zu Finanzprodukten zu geben, die den Besitz von Bitcoin und die Partizipation an dessen Kursentwicklung ermöglichen, zieht mit Goldman Sachs nun ein zweites große Wall-Street-Institut nach. Zudem hat das auf Kryptoverwahrung spezialisierte Unternehmen NYDIG in dieser Woche eine Lösung in Aussicht gestellt, mit der Kunden von zahlreichen US-Banken bald über ihr bestehendes Bankkonto Bitcoin kaufen können (DER AKTIONÄR berichtete).
All das wertet DER AKTIONÄR als Indizien, dass Kryptowährungen nun endgültig im Finanz-Mainstream ankommen. Der leichtere Zugang dürfte die Nachfrage nach dem Bitcoin weiter anheizen – und angesichts der Knappheit für steigende Kurse sorgen. Unter diesen Vorzeichen kann die dynamische Aufwärtsbewegung auf mittlere und lange Sicht weitergehen. Die spekulative Kaufempfehlung gilt daher weiterhin.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Ethereum.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.