Der Einstieg großer Finanzdienstleister – allen voran BlackRock – in das Rennen um die Zulassung eines ersten Spot-ETFs auf den Bitcoin in den USA hat der Digitalwährung seit Mitte Juni neuen Schub gegeben. Zwar hat sich die anfängliche Begeisterung inzwischen gelegt, doch ein Erfolg wäre ein enormer Durchbruch für den Bitcoin als Anlageklasse.
Mike Novogratz, Gründer der Kryptobank Galaxy Digital, äußerte sich in einem Bloomberg-Interview optimistisch, dass die Zulassung eines physischen Bitcoin-ETFs in den USA „wahrscheinlich passieren wird“. Der jüngste Vorstoß von BlackRock, Invesco und anderen ETF-Anbietern sei ein klares Signal, dass die breite Akzeptanz von Bitcoin zu Anlagezwecken wachse. Angesichts der Herausforderungen im Umgang mit Kryptowährungen, etwa im Hinblick auf die sichere Verwahrung, sei ein ETF ein „einfacher, erster Schritt“, um in Bitcoin zu investieren.
Und die US-Börsenaufsicht SEC werde nicht nur einen Bitcoin-Spot-ETF zulassen, glaubt Novogratz. Es entstehe eine „gigantische Infrastruktur“ und eine „riesige Vertriebsmannschaft“, die Investoren einen neuen Zugang zu diesem Markt gibt. Gleichzeitig komme eine Zulassung dieser Produkte einem „Gütesiegel“ der SEC und der US-Regierung gleich, argumentiert der Experte.
Weitere Kursgewinne bis zum Jahresende möglich
Auch mit Blick auf die mittelfristige Entwicklung des Bitcoin äußert sich Novogratz zuversichtlich: „Ich denke, dass er zum Jahresende höher steht.“ Aktuell konsolidiere der Kurs irgendwo zwischen 28.000 und 32.000 Dollar, doch wenn die obere Begrenzung dieser Range geknackt wird, könne die Aufwärtsbewegung weiter an Fahrt gewinnen.
Die dafür nötigen Impulse könnte nach seinen Worten die US-Notenbank Fed liefern, wenn sie irgendwann tatsächlich die geldpolitische Trendwende hin zu wieder sinkenden Zinsen einläutet. Konkrete Kursziele für die digitale Leitwährung nennt Novogratz im Bloomberg-Interview allerdings nicht.
Angesichts der langen Entscheidungsprozesse der Aufsichtsbehörden ist die ETF-Euphorie zuletzt wieder etwas abgeebbt. Stattdessen rückt nun das weitere Vorgehen der Fed in Sachen Zinserhöhungen wieder stärker in den Vordergrund. Am Donnerstagvormittag verliert der Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht rund ein Prozent, notiert damit aber weiterhin deutlich über die 30.000er-Marke.
Der Bitcoin hat in diesem Jahr bereits mehr als 80 Prozent zugelegt, nach Einschätzung des AKTIONÄR auf lange Sicht aber immer noch jede Menge Luft nach oben. Die Analysten der britischen Bank Standard Chartered trauen ihm bis Ende 2024 sogar einen Anstieg auf 120.000 Dollar zu. Die Argumente dafür lesen Sie in der neuen Ausgabe (29/23) – hier geht’s zum E-Paper.
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