Bitcoin und die meisten Altcoins mussten in den vergangenen Tagen kräftig Federn lassen. Alleine die digitale Leitwährung hat innerhalb einer Woche rund ein Drittel ihrer Market Cap eingebüßt und im Bereich von 30.000 Dollar den tiefsten Stand seit Anfang Februar erreicht. Für Vertreter der US-Notenbank Fed ist das allerdings kein allzu großer Grund zur Sorge.
„Wir sind uns alle bewusst, dass Kryptowährungen sehr volatil sein können“, sagte James Bullard, Fed-Präsident in St. Louis, nach dem gestrigen Blutbad am Kryptomarkt. Auswirkungen auf die US-Wirtschaft oder die Stabilität des Finanzsystems befürchtet er aber nicht. Zum aktuellen Zeitpunkt habe er „keine systemischen Bedenken“ wegen des Krypto-Crashs.
In der Vergangenheit hatte Bullard ohnehin klar gemacht, dass für ihn ausschließlich der Dollar im Zentrum der US-Wirtschaft stehe. Dabei spiele es für ihn auch keine Rolle, ob „der Goldpreis steigt oder fällt oder der Bitcoin steigt oder fällt“.
Ähnlich äußerte sich Raphael Bosic, Chef der Atlanta-Fed, im Gespräch mit Bloomberg TV. Auch ihm ist die Volatilität natürlich nicht entgangen. Doch der Kryptomarkt habe weder die Größe, noch genügend Einfluss auf die Gesamtwirtschaft, um systemische Auswirkungen zu haben. Entsprechend sei es auch nichts, was bei den Entscheidungen der Fed über die US-Notenbankpolitik eine große Rolle spielen werde.
Neue Regulierungsdebatte
Nichtsdestotrotz dürften die heftigen Schwankungen am Kryptomarkt die Debatte um den Umgang und die Regulierung des Kryptomarkts seitens der Politik befeuern. Denn in den vergangenen Monaten sind Bitcoin und Co als eigene Analageklasse auch immer weiter in den Finanz-Mainstream vorgerückt. Selbst große Wall-Street-Banken haben sich zuletzt für Digitalwährungen geöffnet. Auf lange Sicht könnte der Bitcoin also doch irgendwann systemisch relevante Größe erreichen.
Während am Krypto-Gesamtmarkt auch am Donnerstag noch teils heftige Verluste geschrieben werden, konnte sich der Bitcoin zuletzt deutlich von seinem Vortagestief bei rund 30.700 Dollar absetzen und notiert auf 24-Stunden-Sicht moderate 0,5 Prozent tiefer im Bereich von 39.500 Dollar.
Sollte sich die Stabilisierung als nachhaltig erweisen, können risikofreudige Anleger den Rücksetzer zum (Nach-) Kauf nutzen. Langfristig orientierte Bitcoin-Investoren bleiben weiterhin dabei.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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