Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins am Mittwochabend wie erwartet um weitere 25 Basispunkte angehoben. Bezüglich der weiteren geldpolitischen Entwicklung in den USA ließ sich Fed-Chef Jerome Powell allerdings nicht in die Karten schauen. Am Kryptomarkt dominieren im Anschluss an den Zinsentscheid aber trotzdem die grünen Vorzeichen.
Der Bitcoin notiert am Donnerstagvormittag auf 24-Stunden-Sicht rund zwei Prozent höher bei rund 29.200 Dollar – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Wochenanfang, als der Kurs zeitweise unter die 28.000er-Marke gerutscht war und es nach einem erneuten Test der charttechnischen Unterstützung im Bereich von 27.500 Dollar aussah. Stattdessen rückt nun die psychologisch wichtige 30.000-Dollar-Marke wieder in den Fokus.
Auch am übrigen Kryptomarkt werden am Donnerstag überwiegend Gewinne geschrieben. In den Top 10 nach Market Cap findet sich am Vormittag kein einziger Verlierer. Noch etwas stärker als der Bitcoin kann dort allerdings nur Polygon mit einem 24-Stunden-Plus von rund 2,5 Prozent zulegen.
Auch die Stimmung unter den Marktteilnehmern hat sich zuletzt wieder aufgehellt. Mit einem Stand von 64 Zählern signalisiert der Fear & Greed Index für den Kryptomarkt wie bereits am Vortag „Gier“, nachdem das Stimmungsbarometer am Dienstag kurzzeitig in den neutralen Bereich abgerutscht war.
Fed-Entscheid ohne große Überraschung
Dass die Fed den Leitzins am Vorabend wie erwartet um weitere 25 Basispunkte angehoben und eine mögliche Pause der Zinserhöhungen signalisiert hat, war für die meisten Marktteilnehmer wohl keine große Überraschung mehr. Die erhofften Hinweise auf das weitere geldpolitische Vorgehen blieb Notenbank-Chef Jerome Powell allerdings schuldig.
„Unsere Geldpolitik hängt von den kommenden Entwicklungen ab“, sagte der Fed-Chef nach dem Zinsentscheid. Die Entscheidungen würden von Zinssitzung zu Zinssitzung getroffen. Ausschlaggebend sei der Ausblick für Wirtschaft und Inflation. Zugleich stellte Powell klar: „Wir sind bereit, noch mehr zu tun, falls eine geldpolitische Straffung geboten sein sollte.“
Immerhin: In ihrer Erklärung zum Zinsentscheid strichen die Währungshüter eine wichtige Passage, wonach weitere Zinsanhebungen zu erwarten seien. Explizit ausgeschlossen wurden zusätzliche Erhöhungen darin allerdings auch nicht.
Die nächste Regionalbank wackelt
Branchenbeobachter verweisen deshalb auf einen weiteren Aspekt, der Bitcoin und Co am Donnerstag stützt: Die Aktie der kalifornischen Pacwest Bancorp ist am Mittwochabend um die Hälfte eingebrochen. Zuvor hatte Bloomberg einen Kreisebericht über die Erwägung strategischer Optionen bei dem Institut veröffentlicht hatte. Zu diesen gehörten auch ein Verkauf, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Das zeigt, dass die Turbulenzen im US-Regionalbankensektor noch nicht ausgestanden sind. Sorgen vor einer neuen Bankenkrise hatten den Kryptomarkt zuletzt gestützt und das Narrativ vom Bitcoin als „sicherem Hafen“ oder gar alternativem Finanzsystem gestärkt.
Die Fed könnte nach zehn Zinserhöhungen in Folge endlich eine Pause einlegen, während es im US-amerikanischen Bankensystem weiterhin kriselt. Eigentlich sind das gute Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Erholung beim Bitcoin. Nach starken 75 Prozent Kursplus alleine seit Jahresbeginn wäre eine längere Konsolidierungsphase aber auch nicht verwunderlich. DER AKTIONÄR bleibt für die digitale Leitwährung langfristig bullish gestimmt und bestätigt die spekulative Kaufempfehlung.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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Mit Material von dpa-AFX.