Die Kurse am Kryptomarkt sind am Donnerstagnachmittag tiefer in die Verlustzone gerutscht. Grund dafür ist die mit Spannung erwartete Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für den September, die jedoch höher als erwartet ausgefallen sind. Für Bitcoin und Co bedeutet das nun erst einmal weiteren Gegenwind.
Die Verbraucherpreise (CPI) in den USA stiegen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2 Prozent. Die Kerninflation (Core CPI), die die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Beides lag über den Markterwartungen.
Der hohe Preisauftrieb deutet auf weitere kräftige Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hin, die ihren Leitzins im laufenden Jahr schon stark erhöht hat. Diese Aussicht verleiht wiederum dem ohnehin schon starken US-Dollar weiteren Auftrieb, was sich alles in allem nachteilig für Risiko-Assets wie Kryptowährungen auswirkt.
Bitcoin an wichtiger Chartmarke
Der Bitcoin ist daraufhin um fast vier Prozent ins Minus gerutscht, nachdem er am Vormittag noch nahezu impulslos um die Marke von 19.000 Dollar gependelt war. Aktuell droht er sogar die Unterstützung im Bereich der unteren Begrenzung der zuletzt spürbar verengte Trading-Range im Bereich von 18.400 Dollar nachhaltig zu verlieren.
Hält diese Marke nicht, dann rücken zwangsläufig das 3-Monats-Tief bei 18.290 Dollar von Ende September sowie das Mitte Juni markierte Korrekturtief bei 17.709 Dollar in den Fokus. Bislang scheint die untere Begrenzung des kurzfristigen Seitwärtskanals bei rund 18.400 Dollar aber zu halten.
Der übrige Kryptomarkt präsentiert sich unterdessen noch schwächer. Viele große Altcoins erleiden teils deutlich größere Verluste als die digitale Leitwährung. So notiert Ether als zweitgrößte Kryptowährung am Donnerstagnachmittag auf 24-Stunden-Sicht sechs Prozent tiefer, während Solana als größter Verlierer in den Top 10 nach Market Cap sogar fast neun Prozent verliert.
Deutliche Gewinner sucht man unter den 30 größten Coins nach Marktkapitalisierung vergebens. Lediglich einige Stablecoins und Exchange-Tokens können in diesem Umfeld marginale Kursgewinne verzeichnen.
Angesichts der anhaltend hohen Inflation und der relativ robusten Wirtschaft dürfte die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten weiter an der Zinsschraube drehen, was Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Maßnahmen sowie einer daraus resultierenden Erholungsrally erst einmal in weite Ferne rücken lässt.
Vor diesem Hintergrund wäre es mit Blick auf den Bitcoin bereits positiv zu werten, wenn er die jüngste Seitwärtsrange verteidigen und die Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau fortsetzen könnte. Anleger, die in diesem Umfeld aktiv sind, brauchen in jedem Fall weiterhin viel Geduld.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate ein-gegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Mit Material von dpa-AFX.