Perfektes Timing: DER AKTIONÄR hat im Rahmen der Titelstory in Ausgabe 27/2019 die Favoriten für das zweite Halbjahr vorgestellt – mit der Biotech-Gesellschaft Sarepta. Am Freitag schoss das Papier bereits über 17 Prozent nach oben. Denn erste Gentherapie-Daten des Rivalen Pfizer können Sarepta vorerst nichts anhaben. Das Unternehmen bleibt damit weiter klar in der Pole-Position, was die Entwicklung von Therapien gegen Muskeldystrophie Typ Duchenne angeht.
Bei der Muskeldystrophie Typ Duchenne (DMD) handelt es sich um die häufigste muskuläre Erbkrankheit, bei der fast nur Jungen betroffen sind. Sarepta gilt als führend in dieser Nische und ist vergleichbar mit der Biotech-Gesellschaft Vertex, die sich auf Therapien gegen Mukoviszidose fokussiert und ebenfalls äußerst erfolgreich mit der Strategie unterwegs ist. Und genau das macht Sarepta als Übernahmekandidaten interessant, erst recht nach dem durchwachsenen Gentherapie-Update von Pfizer.
Pfizers Gentherapie PF-06939926 konnte positive Effekte erzielen, löste jedoch auch schwere Nebenwirkungen aus. Daher hat der Pharma-Gigant die Studie bis zur Zulassung eines passenden Sicherheitsüberwachungssystems gestoppt. Klar ist aber auch, dass es sich um eine frühe Phase der Entwicklung bei Pfizer handelt. Trotzdem bleibt Sarepta klar in Front, auch was den Vergleich der bisherigen klinischen Erhebungen angeht. Dort konnte das "Gentherapie-Powerhouse" mit SRP-9001 viel bessere Resultate erzielen.
Auch der kleinere Sarepta-Rivale, Solid Biosciences, kann dem AKTIONÄR-Favoriten bis dato nicht das Wasser reichen. Hinzu kommt, dass Sarepta nicht nur an Gentherapien forscht, sondern mit dem "Exon-Skipping" eine weitere spannende Technologie im Portfolio hat. Hier ist im zweiten Halbjahr, was die Produktkandidaten Casimersen und Golodirsen angeht, mit weiterem Newsflow zu rechnen.
Aktie vor dem nächsten Kaufsignal
Pfizer blieb klar hinter den Erwartungen zurück, auch wenn das Unternehmen plant, im ersten Halbjahr 2020 eine Phase-3-Studie mit der Gentherapie zu initiieren. Die Sarepta-Aktie schoss am Freitag über 17 Prozent nach oben und hat damit die Bodenbildung abgeschlossen. Gut möglich, dass der Startschuss einer neuen Rallye gefallen ist. Gelingt nun der nachhaltige Sprung über das Jahreshoch bei 155,23 Dollar, wäre der Weg in Richtung 52-Wochen-Hoch bei 165,87 Dollar frei. Im Anschluss könnten die spekulativen Papiere das Rekordhoch bei 176,50 Dollar ansteuern.
Sarepta bleibt nach dem Pfizer-Update einer der heißesten Übernahmekandidaten im Biotech-Sektor. AKTIONÄR-Leser liegen binnen drei Handelstagen bereits 25 Prozent im Plus. Kein Stück aus der Hand geben, bei Schwäche weiter spekulativ kaufenswert mit Stopp bei 96,00 Euro.