Die Neurocrine-Rallye hält dank dem Verkaufsschlager Ingrezza an. Top für Aktionäre: Das Medikament eignet sich offenbar zur Behandlung weiterer neurologischer Krankheiten.
Riesenerfolg mit Flaggschiffprodukt
Neurocrine fokussiert sich hauptsächlich auf neurologische Erkrankungen, hat jedoch auch Medikamente gegen Erkrankungen des Hormonsystems in der Entwicklung. Aus dem Portfolio sticht dabei ein Produkt besonders hervor: Ingrezza. Das Medikament wurde bereits zur Behandlung gegen Spätdyskinesien zugelassen. Es hilft damit gegen Bewegungsstörungen wie ungewollte Zuckungen, die ihre Ursache im zentralen Nervensystem haben und zum Beispiel im Zusammenhang mit einer langjährigen Behandlung mit Psychopharmaka auftreten können.
Seit dem Verkaufsstart ist Ingrezza ein Riesenerfolg. In allen fünf Quartalen ließ sich ein starkes Umsatzwachstum beobachten. Basierend auf den ersten Wachstumszahlen erwarten die Analysten von Morgan Stanley einen Verkaufserlös von 425 bis 435 Millionen Dollar für das laufende Geschäftsjahr. Ganz klar: Der Kassenschlager Ingrezza ist der Grund für die Rallye der Neurocrine-Aktie.
Zusätzliches Potenzial
Doch damit nicht genug: Ingrezza könnte auch Tourette-Patienten helfen, unkontrollierte Zuckungen und Grimassen zu lindern. Gelingt dies, dürfte das Wachstum mit dem Dyskinesie-Medikament auch weit über 2020 hinaus anhalten. Analysten von Morgan Stanley erwarten zusätzliche Verkäufe in Höhe von 800 Millionen Dollar bis 2025 und rechnen damit mit einem Marktanteil von zwölf Prozent.
Jedoch gilt es an dieser Stelle vorsichtig zu sein, denn bereits zweimal musste Neurocrine in diesem Bereich Studienrückschläge hinnehmen. Neue Ergebnisse werden erst 2019 erwartet – ein potenzieller Zulassungsantrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA könnte gegen Ende 2019 beziehungsweise Anfang 2020 erfolgen.
Rücksetzer sind Kaufgelegenheiten
Bei Neurocrine läuft es rund. Fallen die Tourette-Daten positiv aus, dürfte die Aktie erneut eine kräftige Aufwärtsbewegung starten. Schwache Tage bleiben spekulative Kaufchancen.
Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus einem Artikel der bereits in DER AKTIONÄR 38/2018 erschienen ist. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.