Zahlreiche Unternehmen versuchen innovative, neue Krebstherapien zu entwickeln. Auf einem guten Weg befindet sich die Tübinger Biotech-Schmiede Immatics. Im zweiten Teil des AKTIONÄR-Interviews mit Firmenlenker Harpreet Singh erfahren Sie, welches Umsatzpotenzial für das fortgeschrittenste Projekt besteht und was Immatics von Wettbewerbern wie Immunocore abhebt.
DER AKTIONÄR: Herr Singh, wie groß ist das Umsatzpotenzial?
Für unsere ACTengine IMA203-Monotherapie sehen wir ein bedeutendes Umsatzpotenzial. Nach einem Bericht von Clarivate zu Disease Landscape and Forecast, Key Findings on Malignant Melanoma wird der Markt für Melanomtherapeutika von 5,5 Milliarden Dollar in 2022 auf voraussichtlich 8,9 Milliarden Dollar in 2032 wachsen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 5,1 Prozent.
Bei welchen Tumorarten sehen Sie das größte Potenzial für Ihre Ansätze?
Das größte Potenzial für IMA203 sehen wir besonders in Melanom-Indikationen wie zum Beispiel kutanen (Haut) oder uvealen (Aderhaut) Melanomen. Dies liegt vor allem an der hohen Expression von PRAME in diesen Krebserkrankungen. Da PRAME aber generell in soliden Tumoren stark exprimiert wird, sehen wir auch in einer Reihe von weiteren Indikationen großes Potenzial. Wir entwickeln vor allem unseren Zelltherapie-Produktkandidaten der zweiten Generation, IMA203CD8, in einer größeren Bandbreite an Patienten und Patientinnen mit einem besonderen Fokus auf Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) und Gebärmutterkrebs.