Die Aktien der Impfstoffhersteller geraten nach Handelsbeginn an der Wall Street deutlich unter die Räder und büßen zweistellig ein. Das dürfte unter anderem mit den weltweiten Lockerungen und dem zunehmenden Übergang in die endemische Phase der Pandemie zusammenhängen.
Bereits jetzt haben viele Länder ihre pandemiebedingten Einschränkungen zurückgefahren oder ganz aufgehoben. So wie beispielsweise beim ehemaligen "Impfweltmeister" Israel oder in Schweden. In den USA dürfen in vielen demokratisch regierten US-Bundesstaaten die Menschen künftig sogar auf den Mund-Nase-Schutz verzichten.
Auch die Relevanz der Impfstoffe wird angesichts der milde verlaufenden Omikron-Variante zunehmend in Frage gestellt. Sogar Österreich überlegt sich nun die Impfpflicht bundesweit auszusetzen. Das österreichische Gesetz gehört zu den strengsten in Europa. Andere Länder wie Deutschland sehen bisher lediglich eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen vor.
Erschwerend für die Impfstoffhersteller kommt hinzu, dass die Menschenrechtsorganisation Amnesty International diesen nun Profitgier vorwirft. Laut Amnesty würden die Pharma-Konzerne die reichen Länder bei der Impfstoffvergabe eindeutig priorisieren und Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu Impfstoffen verwehren.
BioNTech und Pfizer verschieben Antrag auf Notfallzulassung
Last but not least wurde heute bekannt, dass die Corona-Impfung für Kleinkinder in den USA von BioNTech und seinem US-Partner Pfizer sich verzögern wird. Die beiden Unternehmen wollen ihren Anfang Februar bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereichten Antrag auf Notfallzulassung noch einmal aktualisieren.
Die Entscheidung sei gefallen, weil erste Daten zeigten, dass die Impfstoffe für Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren nicht genauso effektiv sind wie für Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahren und Kinder zwischen 6 und 24 Monaten, hieß es in Unternehmenskreisen.
Die Impfstoff-Story dürfte am Markt längst eingepreist sein. In den Vordergrund rücken Zukunftsprojekte, beispielsweise im Onkologie-Bereich. Und hier dürften BioNTech und Moderna noch einige Asse im Ärmel haben. Für Anleger bedeutet dies, Geduld aufbringen. Können die Unternehmen bei den weiteren Pipeline-Projekten überzeugen, dürften die Aktien deutlich höher notieren. Daher bleibt DER AKTIONÄR weiterhin an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.