Großer Schritt auf dem Weg zum sehnsüchtig erwarteten Wirkstoff gegen eine Corona-Infektion: Das Mainzer Unternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA den Antrag für eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs BNT162b2 eingereicht, wie beide am Freitag mitteilten. Anträge auf eine Zulassung für Europa und weitere Regionen seien in Vorbereitung.
"Wir können innerhalb von Stunden liefern, wenn wir eine Genehmigung erhalten sollten", sagte eine Sprecherin von BioNTech. Falls der Wirkstoff zugelassen werde, könnten besonders gefährdete Menschen in den USA Mitte bis Ende Dezember mit dem Impfstoff versorgt werden.
BioNTech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin sprach von einem "entscheidenden Schritt, um unseren Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich der Weltbevölkerung zur Verfügung zu stellen". Ziel sei die schnelle globale Verteilung des Impfstoffs. "Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland im Herzen Europas" sei der enge Kontakt mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für BioNTech von besonderer Bedeutung.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, dass die Impfstoffe sowohl von BioNTech und Pfizer als auch von Moderna in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten – wenn alles problemlos weitergehe. Das teilte die Europäische Arzneimittel-Agentur mit.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa, wie sie am Donnerstagabend nach Video-Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs sagte.
Das Urteil des AKTIONÄR für die Aktie von BioNTech lautet weiter: Gewinne laufen lassen. Am heutigen Freitag gewinnt das Papier am späten Abend bei Tradegate mehr als zehn Prozent auf 88,01 Euro. Nächste wichtige Hürde nach oben ist die insbesondere psychologisch wichtige 100-Euro-Marke. Das Papier iat aber ganz klar spekulativ.
(Mit Material von dpa-AFX)