Deutschland gibt ordentlich Gas, was die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs angeht. Die Mainzer Biotech-Gesellschaft BioNTech und die Tübinger CureVac gelten hier als ganz großer Hoffnungsträger. Nun darf in Deutschland ein weiterer Corona-Impfstoff am Menschen getestet werden. Dieser basiert auf einem Impfstoff gegen Pocken.
Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Studie genehmigt. Es handelt sich um einen sogenannten Vektorimpfstoff, mit dem genetisches Material des Covid-19-Erregers in den Körper eingeschleust wird, wie das PEI am Freitag im hessischen Langen mitteilte. Er wurde vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und der IDT Biologika GmbH in Dessau entwickelt. Beteiligt sind auch die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Philipps-Universität Marburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Bei dem Vektorimpfstoff wurde die genetische Information für ein Oberflächenprotein von Sars-CoV-2 in ein abgewandeltes Pockenvirus eingebaut ist. Das Ausgangsvirus wurde schon vor mehr als 30 Jahren hergestellt und auch für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Mers verwendet. Der Vektor kann sich nicht vermehren, aber die eingeschleuste DNA-Sequenz kann eine Infektion simulieren und die Produktion von Antikörpern und T-Zellen auslösen.
In der ersten Phase der klinischen Prüfung wird der Impfstoff nun auf Sicherheit, Verträglichkeit und auf seine spezifische Immunantwort gegen den Erreger untersucht. An der Studie nehmen 30 gesunde Erwachsene teil.
Deutlich fortgeschrittener sind allerdings BioNTech und CureVac. BioNTech befindet sich mit seinem am weitesten fortgeschrittenen Kandidaten derzeit bereits in Phase 3 der klinischen Tests. Läuft alles nach Plan, dürften noch im Oktober die entsprechenden Ergebnisse veröffentlicht werden. CureVac durchläuft derzeit die Phase 2. Entsprechende Ergebnisse erwartet man hier im vierten Quartal. Danach will auch CureVac in die Phase 3 eintreten. Beide Unternehmen stehen auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR, beide Werte sind allerdings ganz klar spekulativ.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)