Die Aktie von BioNTech kann auch am Dienstag weiter zulegen. Nachdem das Papier bereits am Montag nach starken Zahlen gegen den Markttrend mit einem deutlichen Plus aus dem Handel gehen konnte, notiert die Aktie des Mainzer Biotech-Unternehmens am Dienstag eine Stunde vor Handelsende erneut knapp drei Prozent im Plus.
Hier dürften zum einen die starken Zahlen nachwirken, zum anderen wurde einmal mehr der Einsatz des Impfstoffs von BioNTech in China thematisiert. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Sepp Müller, hat die Corona-Strategie Chinas scharf kritisiert. "In China werden jetzt zum wiederholten Male Millionenstädte abgeriegelt, Menschen eingesperrt, obwohl die "Zero-Covid-Strategie" augenscheinlich gescheitert ist", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Von Gesundheitsminister Karl Lauterbach verlangte Müller Aufklärung darüber, ob es sich in Shanghai um eine neue tödlichere Variante des Corona-Virus handle. Die Metropole befindet sich seit mehr als sechs Wochen in einem strengen Lockdown, Millionen Menschen sind noch immer in ihren Wohnungen eingesperrt.
Der CDU-Politiker fragte auch, ob die Impfdurchbrüche auf den chinesischen Impfstoff zurückzuführen seien und ob Deutschland China überschüssigen mRNA-Impfstoff wie den von BioNTech/Pfizer anbiete, um den Menschen dort zu helfen. DER AKTIONÄR hatte zu dem Thema in der Vergangenheit bereits des Öfteren berichtet: „BioNTech: Gibt China bald grünes Licht?“.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für BioNTech nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 183 US-Dollar belassen. Der Corona-Impfstoffhersteller habe im ersten Quartal erneut auf der Umsatz- und der Gewinnebene die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Cory Kasimov in einer am Montag vorliegenden Studie. Längerfristig und wenn Covid-19 aus dem Fokus der Anleger rückt, sei BioNTech gut auf dem Gebiet der Onkologie positioniert.
BioNTech befindet sich weiterhin auf Kurs. DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich. Sollte es tatsächlich zu einem China-Deal kommen, würde dies wohl für ordentlich neuen Schwung bei der Aktie sorgen. Spannend wird es zudem, wenn das Unternehmen im laufenden Jahr weitere Daten zu seinen Onkologie-Projekten veröffentlicht.