BioNTech ist zuletzt wieder stärker unter Druck geraten. Am Freitag ging das Papier mit einem Minus von 5,5 Prozent auf 161,10 Dollar aus dem US-Handel. Die hohen Infektionszahlen verleihen derzeit kaum Unterstützung. Stattdesssen hat eine mögliche Änderung der Impfstoffversorgung in den USA für Druck gesorgt.
Ein weiträumiger Lockdown ist am frühen Montagmorgen in den östlichen und südlichen Stadtteilen der 26 Millionen Einwohner zählenden chinesischen Hafenstadt Shanghai in Kraft getreten. Am Sonntag wurden in Shanghai 50 lokale Erkrankungen und 3.450 asymptomatische Infektionen entdeckt, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. China verfolgt eine Null-Covid-Strategie, die mit der Ankunft der sich leichter verbreitenden Omikron-Variante seit Anfang des Jahres auf eine harte Probe gestellt wird.
Auch die Infektionszahlen in Deutschland befinden sich weiter auf Rekordniveau. Allerdings ist die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten weiterhin recht niedrig. Dies ist auf die weitgehend milden Verläufe der Omikron-Variante zurückzuführen.
Durchbruchinfektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus erhöhen nach Angaben des Immunologen Carsten Watzl den Immunschutz Geimpfter erheblich. "Eine Infektion ist wie eine einzelne Impfdosis", sagte Watzl der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Für Geimpfte wirkt sie wie ein Booster mit einem angepassten Impfstoff." Die momentan hohe Zahl an Infektionen und der damit einhergehende Immunschutz kann sich nach Ansicht des Generalsekretärs der Deutschen Gesellschaft für Immunologie im Herbst auszahlen – "wenn keine neue gefährlichere Variante kommt".
Ob eine Impfpflicht angesichts dessen überhaupt noch nötig sei, sei "die 100.000-Dollar-Frage". Bleibe Omikron die vorherrschende Variante, komme man vermutlich auch ohne Impfpflicht vergleichsweise gut durch die kalte Jahreszeit.
Auch die Virologin Ulrike Protzer hält gefährlichere Corona-Varianten für „extrem unwahrscheinlich“. Auch Protzer äußerte sich skeptisch zur Einführung einer Impfpflicht nach der Omikron-Welle. Insbesondere wies sie auf Probleme einer allgemeinen Impfpflicht hin. So könne man beispielsweise das Coronavirus im Gegensatz zu den Masern nicht ausrotten. „Das sehen wir ja momentan an der Omikron-Variante“, sagte die Expertin.
Die milden Verläufe der Omikron-Variante, eine immer unwahrscheinlicher werdende Impfpflicht sowie jüngste Hinweise darauf, dass in den USA möglicherweise der Verkauf der Impfstoffe bald nicht mehr über die Regierung sondern auf dem privaten Markt erfolgen könnte (DER AKTIONÄR berichtete: „BioNTech, Moderna und Novavax tief im Minus – das steckt dahinter“), belasten derzeit die Impfstoff-Aktien.
DER AKTIONÄR bleibt dennoch ganz klar zuversichtlich für die Aktie von BioNTech. Zum einen stehen bis Ende 2023 die großen Impfstoffabnahmedeals bereits und auch bis 2029 hat sich die Bundesregierung bereits Produktionskapatzitäten gesichert. Zum anderen verspricht die weitere Pipeline im Erfolgsfalls enormes Potenzial. Spannend wird es bei BioNTech aber in dieser Woche erst einmal von der Zahlenseite. Das Unternehmen veröffentlicht dann die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.