Was geschieht, wenn Amazon-Gründer Jeff Bezos und Microsoft-Gründer Bill Gates ins Minengeschäft einsteigen? Es entsteht eine Firma, die die Branche revolutionieren könnte. Zumindest in Sachen Technik, die angewendet wird. Die beiden Milliardäre sind Co-Gründer einer Firma, die auf den Namen KoBold Metals hört. Ein Startup, das noch nicht börsengelistete ist. Die Firma hat sich die Suche von Lagerstätten von Metallen, die für Zukunftstechnologien wichtig sind, auf die Fahnen geschrieben. Die Technik will nun auch der Bergbauriese BHP nutzen.
Das weltgrößte Bergbauunternehmen und das im Silicon Valley ansässige Technologieunternehmen werden gemeinsam Explorationsarbeiten finanzieren und durchführen, wobei sie Datenverarbeitungstechnologien einsetzen werden, um die Lage von Metallen wie Kobalt, Nickel und Kupfer vorherzusagen, zunächst in Westaustralien. Die Partnerschaft wird BHP dabei helfen, mehr der „zukunftsweisenden“ Rohstoffe zu finden, auf die es sich zu konzentrieren gelobt hat, während KoBold die Möglichkeit erhält, auf die Explorationsdatenbanken zuzugreifen, die der Bergbaugigant über Jahrzehnte aufgebaut hat.
„Weltweit sind die oberflächennahen Erzvorkommen weitgehend entdeckt, und die verbleibenden Ressourcen liegen wahrscheinlich tiefer unter der Erde und sind von der Oberfläche aus schwerer zu erkennen“, sagte Keenan Jennings, Vizepräsident von BHP Metals Exploration, in einer Erklärung. „Diese Allianz wird historische Daten, künstliche Intelligenz und geowissenschaftliche Expertise kombinieren, um aufzudecken, was bisher verborgen war.“
Das 2018 gegründete Unternehmen KoBold zählt große Namen wie die Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz und Breakthrough Energy Ventures zu seinen Geldgebern. Letzteres wird von bekannten Milliardären wie Bill Gates von Microsoft, Jeff Bezos von Amazon, Bloomberg-Gründer Michael Bloomberg, dem amerikanischen Milliardär, Investor und Hedgefondsmanager Ray Dalio und dem Gründer der Virgin Group, Richard Branson, finanziert. KoBold selbst will aber nach eigenem Bekenntnis niemals ein Minenbetreiber werden.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine Art Google Maps der Erdkruste zu erstellen, wobei der Schwerpunkt auf der Suche nach Kobaltvorkommen liegt. Es sammelt und analysiert mehrere Datenströme - von alten Bohrergebnissen bis hin zu Satellitenbildern - um besser zu verstehen, wo neue Vorkommen gefunden werden könnten. Algorithmen, die auf die gesammelten Daten angewandt werden, bestimmen die geologischen Muster, die auf ein potenzielles Kobaltvorkommen hinweisen, das in der Natur neben Nickel und Kupfer vorkommt.
Die Bergbaubranche muss neue Wege gehen, um tiefere Vorkommen zu entdecken. Hier entsteht eine echte Schnittmenge zwischen Hightech und klassischem Bergbau. Dass ein Bergbauriese wie BHP diese Technik einsetzen will, zeigt, wie ernst die Branche die Technik des Start-ups nimmt.