Apple ist für High-End-Geräte bekannt und lässt sich diese auch teuer bezahlen. Doch für Produkte mit dem Apfel-Logo greifen viele Kunden gerne tiefer in die Tasche. Dem Tech-Konzern beschert das Umsätze, Gewinne und Margen, von denen viele anderen Unternehmen nur träumen können. Ein neues Apple-Produkt treibt es jedoch auf die Spitze.
Beim Apple-Event zu Wochenbeginn wurden unter anderem neue MacBook Pros und AirPods präsentiert, die ab sofort im Apple Store vorbestellt werden können. Doch die Laptops und Bluetooth-Kopfhörer sind nicht die einzigen Neuheiten, die die Kunden dort finden.
Ebenfalls als Produktneuheit erhältlich ist neuerdings ein Poliertuch – weiß und unscheinbar, mit eingeprägtem Apple-Logo unten in der Ecke. „Das Poliertuch ist aus einem weichen, abriebfreien Material und reinigt jedes Apple Display, auch Nanotexturglas, schonend und gründlich“, heißt es in der Produktbeschreibung. Kostenpunkt: 19 Dollar beziehungsweise 25 Euro.
Neuer Margenkönig mit drei Monaten Lieferzeit
Ein stolzer Preis für ein quadratisches Stück Mikrofaser, der den Materialwert wohl um ein Vielfaches überschreitet. Premium-Mikrofasertücher gebe es bei Amazon bereits ab 1,50 Dollar pro Stück, gibt auch die Nachrichtenagentur Bloomberg zu Bedenken. Ihrer Einschätzung nach dürfte das Tuch damit wohl mit Abstand das margenstärkste physische Produkt sein, das Apple derzeit im Angebot hat.
Wer nun denk, der vergleichsweise hohe Preis für ein Stück Stoff schrecke die Kunden ab, der irrt: Wer heute bestellt, muss hierzulande mindestens bis Anfang Dezember auf die Lieferung warten. In den USA ist die Lieferzeit in den letzten Tagen sogar auf zwei bis drei Monate gestiegen. Selbst auf das begehrte iPhone 13 Pro müssen die Kunden dort aktuell „nur“ vier bis fünf Wochen warten.
Keine Angst vor stolzen Preisen
Bei Apple ist es gute Tradition, die Grenzen der Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden auszureizen. Obwohl das iPhone das erste Smartphone war, dessen Preis die magische 1.000-Dollar-Marke durchbrochen hat, hat es der Nachfrage keinen Abbruch getan. Und obwohl es günstigere iPhones gibt, sind die teuren und leistungsstarken Pro-Modelle besonders gefragt.
Ein weiteres Beispiel ist laut Bloomberg das Pro Display XDR. Den Bildschirm verkaufe Apple für mindestens 4.999 Dollar – und zwar ohne Fuß. Der dazugehörige Pro Stand koste knapp 1.000 Dollar zusätzlich. Das muss man sich erst einmal trauen.
Der ambitionierten Preisgestaltung ist es allerdings zu verdanken, dass Apple mit einer Market Cap von fast 2,5 Billionen Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt ist und Umsätze und Gewinne einfährt, von denen viele andere Firmen nur träumen können.
Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) hat der Tech-Konzern einen Nettogewinn von umgerechnet rund 18,7 Milliarden Dollar eingefahren – und damit mehr als die DAX-Konzerne Airbus, BASF, Daimler, Deutsche Telekom, Merck, SAP, Siemens und Volkswagen zusammen.
Viele Fans und Investoren warten zu Recht auf das „nächste große Ding“ von Apple, doch währenddessen sollte nicht übersehen werden, dass Apple eine absolute Gewinnmaschine ist. Die Quartalszahlen am Mittwoch (27. Oktober) dürften das einmal mehr unter Beweis stellen.
Investierte Anleger bleiben daher dabei. Neueinsteiger können eine Erholung im Chart nutzen, um vor den Zahlen noch einen Fuß in die Tür zu stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.