Mit dem Hinweis, die Privatsphäre seiner Kunden besser schützen zu wollen, gibt Apple seit dem Frühjahr iPhone-Nutzern die Möglichkeit, Anbietern von Apps das Tracking der Aktivitäten zu untersagen. Ein Bericht der Financial Times zeigt nun, wie massiv das Marketing-Geschäft des Konzerns davon profitiert.
Mit der Einführung von App-Tracking-Transparenz (ATT), gegen das unter anderem Facebook Sturm gelaufen war, müssen Anbieter von Apps iPhone-User um Erlaubnis bitten, ihre Nutzungsverhalten verfolgen zu dürfen. Damit ist es Unternehmen wie Facebook aber auch Snap, Google oder Twitter kaum noch möglich, zielgenau Werbung an Apple-Nutzer auszusteuern.
Seit April stellt der Konzern Daten zu Reaktionen auf Werbung erst 72 Stunden später und nur in aggregierter Form zu Verfügung. Unternehmen, die detailliertere Informationen bekommen möchten, müssen sich bei Apples hauseigenem Werbe-Service anmelden.
Laut einen Bericht der Financial Times hat den Konzern so seinen Marktanteil im Webegeschäft in den sechs Monaten seit ATT an den Start gegangen ist, verdreifacht. Demnach dürfte Apple einer Untersuchung von Evercore zufolge im laufenden Geschäftsjahr fünf Milliarden Dollar Werbe-Umsätze verbuchen. In den nächsten drei Jahren sollen sie auf 20 Milliarden ansteigen.
Dazu tragen auch die sogenannten Search Apps bei. Während Apples Anteil bei den so generierten iPhone-App-Downloads vor einem Jahr noch bei 17 Prozent lag, kommt der Konzern mittlerweile auf 58 Prozent.
Apple hat sich ein sehr attraktives Werbegeschäft geschaffen und dürfte dieses in Zukunft ausbauen. Und auch das Chart-Bild hat sich zuletzt wieder aufgehellt. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.