Mit den vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal hat Elmos Semiconductor die Planvorgaben für das laufende Jahr am unteren Ende der Prognosespannen bestätigt. Mittelfristig gibt das Halbleiterunternehmen zudem ambitionierte Ziele aus. Die zuletzt arg gebeutelte Aktie meldet sich eindrucksvoll zurück.
AKTIONÄR-Leser wissen: Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände derzeit an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten – vor allem im Automotiv-Bereich.
Auf der anderen Seite sind Halbleiter und Sensoren aus modernen Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der damit steigenden Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen in einem Fahrzeug wächst der Halbleiteranteil pro Auto kontinuierlich.
Dieser Trend spielt Elmos mit seinen Mixed-Signal-Halbleitern in die Karten. Diese Chips stellen die Intelligenz in einem elektronischen System dar. Mit ihnen lassen sich Sensordaten analysieren und erfassen. Der stetig zunehmende Anteil von Halbleitern in neuen Fahrzeugen und anderen Applikationen bleibt für Elmos daher ein wichtiger Wachstumstreiber.
Die Anleger waren zuletzt dennoch nervös. Der allgemein schwache Branchentrend Trend spiegelte sich daher auch im Kursverlauf der Aktie wider: Vom Hoch bei rund 90 Euro im Juni fiel der Titel bis Ende Oktober auf unter 55 Euro zurück.
Mit den heute präsentierten Zahlenreigen meldet sich die Aktie wieder eindrucksvoll zurück: Im dritten Quartal lagen die Zahlen zu Umsatz und operativem Ergebnis (EBIT) leicht über den jeweiligen Erwartungen am Markt. Die vollständige Bilanz für das dritte Quartal will das Unternehmen am 6. November vorlegen.
Für das Gesamtjahr erwartet Êlmos nun Erlöse im unteren Bereich der Umsatzprognose von 605 Millionen, plus oder minus 25 Millionen Euro. Im Schnitt hatten Analysten bereits einen Umsatz eher am unteren Ende der Zielspanne erwartet, mit Blick auf die Entwicklung bei anderen Chipkonzernen wurde in Finanzkreisen auch eine Reduzierung der Prognosen nicht ausgeschlossen. Bei der um Sondereffekte bereinigten operativen Marge stellt das Unternehmen weiterhin Jahr 25 Prozent in Aussicht, plus/minus 2 Prozentpunkte.
Zudem gab das Halbleiterunternehmen Mittelfristziele bekannt. Demnach soll der Umsatz im Jahr 2030 rund eine Milliarde Euro betragen. Davon sollen rund 25 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hängen bleiben. Der bereinigte freie Barmittelzufluss soll sich bis dahin sukzessiv verbessern. Des Weiteren plant Elmos bis 2030, weniger als zehn Prozent des Umsatzes zu investieren. Details soll es auf dem Kapitalmarkttag geben, der am 11. November virtuell stattfinden soll.
Der Kurssprung zeigt: Die soliden Quartalszahlen und die die bestätigte Jahresprognose sorgen für Entspannung bei den Investoren. Auch die neuen Mittelfristziele passen in das positive Bild, obwohl bis dahin noch viel Wasser den Main herunterfließt. Gut möglich, dass es dazu am Kapitalmarkttag aber noch ein paar mehr beruhigende Hintergründe und Details gibt.