„Wir wollen mehr Unternehmen in Deutschland besitzen“, hatte Investmentlegende und Berkshire-Hathaway-Chef Warren Buffet nach der Übernahme der die Hamburger Motorrad-Zubehör-Kette Louis vor gut zwei Jahren verkündet. Nun hat er wieder zugeschlagen.
Precision Castparts (PCC), eine hundertprozentige Tochter von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, will die Wilhelm Schulz GmbH aus Krefeld übernehmen. Wie das Handelsblatt berichtet, werde die Übernahme derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. PCC-Chef Mark Donegan hat die Übernahmepläne bestätigt, dabei aber keine weiteren Details genannt.
„Genialer Deal“
Der deutsche Mittelständler gilt als weltweit führender Hersteller für Rohrteile und beliefert damit sowohl Unternehmen der Öl- und Gasindustrie, als auch Flugzeugbauer. Zum Deal gehört auch die US-Tochter Schulz Xtruded Products, die im Bundesstaat Mississippi Stahlrohe und Werkstoffe für die Luftfahrtbranche produziert.
Auch PCC, im Jahr 2015 für rund 37 Milliarden Dollar selbst von Berkshire Hathaway übernommen, beliefert unter anderem die Flugzeugbauer Airbus und Boeing. Die Übernahme von Schulz gilt in Branchenkreisen laut Handelsblatt als „genialer Deal“.
Für Berkshire dürfte es nicht die letzte Übernahme hierzulande gewesen sein. Erst im Dezember war Portfolio-Manager Ted Weschler laut dem Bericht in Deutschland unterwegs, um sich potenzielle Ziele vor Ort anzuschauen. Mit rund 85 Milliarden Dollar Cash könnte die Beteiligungsgesellschaft auch größere Übernahmen ohne Kredite stemmen.
Konsolidierung kein Grund zur Sorge
Nach dem steilen Kursanstieg Ende 2016 konsolidiert die Berkshire-Aktie seit Jahresbeginn. Langfristig orientierte Anleger sollten sich davon jedoch nicht beirren lassen und weiterhin investiert bleiben.